Rezension

Gesucht: Maulwurf und Mörder

Sterbegeld - Judith Winter

Sterbegeld
von Judith Winter

Sterbegeld ist der dritte Kriminalroman aus der aus der Emilia Capelli & Mai Zhou Reihe von Judith Winter und am 18.12.2015 bei der dtv Verlagsgesellschaft erschienen.

Ein kleiner Junge wählt den Notruf. Die Mitarbeiter der Zentrale werden nicht ganz schlau aus dem Notruf und schicken einen Streifenwagen vorbei. Die Polizisten müssen feststellen das sie zu spät kommen, denn die gesamt Familie ist einem Mörder zum Opfer gefallen. Der vermeintliche Mörder wird schnell gefasst, aber 8 Monate später tauchen neue Beweise auf und der Fall landet bei Emilia Capelli und Mai Zhou auf dem Schreibtisch.

Zum anderen werden die beiden Ermittlerinnen mit einem weiteren heiklerem Fall betraut. Bei einer geplanten Razzia wird der Kollege Thomas Mohr getötet. Da bereits einige Einsätze der Truppe schiefgegangen sind, vermutet man einen Maulwurf und Em und Zhou werden auf Maulwurfsjagd geschickt.

Die beiden Ermittlerinnen könnten unterschiedlicher nicht sein. Da haben wir zum einen Emilia Capelli (genannt Em) die sehr tough ist und mit ihrem mitunter ungezwungenem Auftreten sichert sie sich den Respekt ihrer Kollegen. Privat ist Em eher ein überzeugter Single und pflegt bis auf das kollegiale Feierabendbier im Polizei-Stammlokal nur wenig Kontakte.

Zum anderen haben wir Mai Zhou. Ihr Vater ist Vorstandsmitglied einer chinesischen Großbank und ihre Mutter ist eine deutsche Diplomatentochter. Mai ringt immer noch mit ihrer Identität zwischen asiatischer Zurückhaltung und hessischem Normalbürgertum. Ihre Zerrissenheit und ihre Zurückhaltung wird von ihren Mitmenschen oft als Kälte oder Arroganz gedeutet.

Trotz ihrer Gegensätze sind die beiden Ermittlerinnen ein eingespieltes Team.

Der Schreibstil von Judith Winter ist flüssig und man kann schnell in das Geschehen eintauchen, auch wenn man die vorherigen Fälle des Ermittlerduos nicht gelesen hat.

Da die Ermittlerinnen mit zwei Fällen betraut werden, bietet es sich an die Fälle in zwei Erzählsträngen wiederzugeben. Hierdurch wurde das Buch nicht langweilig und man blieb gerne dabei. Wobei ich die Jagd nach dem Maulwurf wesentlich interessanter fand.

Bei diesem Buch handelt es sich um einen soliden Kriminalroman, der hier und da ein paar kleine Schwächen aufweist. (z. B. endet die Klärung des vierfache Mordes abrupt) Fans deutscher Krimis wird dieses Buch sicher zusagen.