Rezension

geheimnisvolle Macht des Lichts

Die Macht des Lichts
von Astrid Freese

Bewertet mit 4 Sternen

Die Isla del Coco könnte ein paradiesisches Urlaubsgebiet sein, wenn die Insel nicht so viele Geheimnisse und Gefahren bergen würde. Kiera und Colin sind angereist, um sich mit dem geheimnisvollen und scheinbar uralten Fossil zu befassen, von dem bereits erste Fundstücke geborgen wurden. Doch was hat es mit den Knochen auf sich? Das Unterfangen der Bergung gestaltet sich schwieriger, als zunächst angenommen, denn es gibt Personen, die es verhindern wollen, dass das Rätsel gelüftet wird. Colin könnte Kieras Verbündeter und Helfer werden, wenn er nicht selbst ein großes Geheimnis hätte.

 

Viele nur kurz erwähnte Figuren machen es zu Beginn des Buches etwas schwierig, sich die Namen zu merken, Beziehungen zwischen den Personen herzustellen und zu verinnerlichen. Da man im Verlauf der Geschichte über die wichtigsten Charaktere mehr Informationen bekommt, werden Zugehörigkeiten und Familienbeziehung immer deutlicher und nachvollziehbar. Anfängliche Rätsel lösen sich auf und offenbaren Zusammenhänge, die im etwas verwirrenden Anfang noch nicht greifbar sind.

Die Figuren sind sehr facettenreich und offenbaren ihre dunklen Seiten, Geheimnisse und Absichten zum größten Teil erst im Verlauf der Geschichte. Bei einigen Charakteren fällt es daher auch schwer, sie auf die gute oder böse Seite zu stecken. Spannung und Überraschungen sind hier vorprogrammiert.

 

Der Schreibstil ist sehr bildhaft und detailreich. Landschaften, Personen und auch der Ausgrabungsort werden so anschaulich beschrieben, dass beim Lesen ein schönes Bild vor dem geistigen Auge entsteht. Besonders faszinierend ist der Eindruck, der von der fremden Welt entsteht, in die Kiera nach und nach gezogen wird. Obwohl sie mit dem Gebiet der Anthropologie schon auf den Spuren der Vergangenheit forscht und damit auch viele geheimnisvolle, nicht zu erklärende Dinge kennen lernt, überraschen die Offenbarungen über die mystisch-magische Welt sie sehr. Es gibt sehr viel zu entdecken, womit man im Vorfeld nicht gerechnet hätte und so ist es sehr spannend mit zu verfolgen, was noch alles auf die junge Frau zukommt und welche Abenteuer es zu bestehen und Gefahren zu überstehen gibt.

 

Neben dem Geheimnis und den Aufgaben rund um Ashaana steht auch die persönliche Entwicklung der Protagonistin im Mittelpunkt. Kiera hatte nicht unbedingt Glück mit den Männern und auch dieses Mal stehen dem Liebesglück mit Colin viele Schwierigkeiten im Weg. Obwohl es zwischen den beiden schon zu Beginn kräftig knistert, gibt es zu viele Barrieren, die eine harmonische Entwicklung der Beziehung verhindern. Neue Probleme und Herausforderungen müssen zunächst beseitigt und bestanden werden, damit es für die beiden am Ende eventuell noch eine Chance geben kann.

 

Die Kombination aus realer Welt, fremden Elementen und die Verbindung zu Archäologie und Anthropologie, mit der Ausgrabung von Fossilen und alten Schätzen hat mir gut gefallen und ergibt einen sehr stimmigen Rahmen für die Handlung. Gegen Ende ging es mir ein wenig schnell, da sich die Geschehnisse überschlagen und keine Zeit mehr zum Durchatmen, sortieren und verstehen bleibt. Insgesamt eine interessante Geschichte mit vielen tollen Passagen.