Rezension

Gefühlsmeer

Herz aus Jazz
von Sara Lövestam

Bewertet mit 2.5 Sternen

Darum geht's:

 

An ihrer Schule in der schwedischen Provinz wird Steffi gemobbt. Dem Alltag entflieht die talentierte Fünfzehnjährige, indem sie Musik macht und hört. Am liebsten Swing und Jazz. Als ihr i-Pod eines Tages den Geist aufgibt, reißt die Musik nicht ab. Sie dringt aus dem Fenster eines Altenheims. Und der alte Mann, der dort wohnt, lädt Steffi zu sich ein.
Schnell stellt sich heraus, dass Alvar Steffis musikalische Helden persönlich kannte. Denn er war selbst ein erfolgreicher Bassist im Stockholm der Swinging Fourties. Während sie gemeinsam seinen alten Platten auf dem Grammophon lauschen, entwickelt sich zwischen den beiden eine enge Freundschaft. Steffi erzählt dem alten Herrn von ihren Problemen, Alvar ihr im Gegenzug die Geschichte seiner großen Liebe. Für beide ist es eine Auseinandersetzung mit tiefsten Gefühlen und Verletzungen. Und eine Chance auf die Zukunft.

Meine Meinung:

Cover
Das Cover ist hübsch. Also das ist meine Meinung. Es ist sehr süß und wirklich schön freundlich gestaltet. Man sieht auch, das hier Musik einen Bestandteil hat. Die Schrift gefällt mir besonders gut für das Cover. Eben ein typisches Jugendbuch.

Einstieg
Es fängt alles aus Steffi's Sicht an. Es wird berichtet, das sie kein leichtes Leben hat und schnell wird klar: Sie ist eine Außenseiterin. Alles in allem war der Einstieg schleppend für mich, was für mich am Schreibstil lag.

Schreibstil
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig. Sara Lövestam schreibt nicht von Anfang an spannend. Es ist schön zu lesen und man möchte wissen wie es weitergeht, aber ich konnte das Buch gut aus der Hand legen, denn es hat mich leider nicht ganz so gefesselt.
Was mich am Schreibstil leider auch gestört hat war, dass zwischen den Zeitformen gesprungen wird. Alles was "Jetzt" passiert wird im Präsens erzählt, Alvars Geschichte im Präteritum. Das hat mir das Lesen leider auch erschwert.

Charaktere
Die Charaktere sind wirklich toll beschrieben. Alvar und Steffi sind unsere Hauptprotagonisten, unterschiedlicher könnten sie gar  nicht sein. Und obwohl mir Alvar anfangs etwas Angst machte, konnte auch er mich überzeugen. Beide sind mir wirklich sehr sympathisch.
Ein ungewöhnliche Freundschaft, die ir wirklich gefällt.

Verlauf 
Es wird zwischen beiden Sichtweisen bzw.Geschichten oft hin und her gewechselt, das hat für mich das ganze etwas spannender gemacht. An sich ist der Spannungsbogen da, aber dabei eher sacht. Alles in allem war viel Vorhersehbar und ich fande es schade, das einige Nebenhandlungen nicht bis zu Ende beschrieben werden. 

Fazit:
3/5 Sternen

Ein etwas anderer Jugendroman mit tollen Ansätzen. Eine Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, in der die Musik eine wahre Leidenschaft ist. Auch das Thema Mobbing wird sehr in Szene gesetzt.
Alles in allem konnte mich "Herz aus Jazz" leider nicht vollends überzeugen.