Rezension

die Geschichte zweier verschiedener Menschen, vereint durch die Musik

Herz aus Jazz
von Sara Lövestam

Steffi und Alvar. Mehr als 70 Lebensjahre liegen zwischen ihnen, aber das trennt sie keinesfalls. Die Musik verbindet ihre Geschichten und ihr Leben.

 

Steffi wird schlimm gemobbt, sogar ihre Sachen werden zerstört, aber zuhause will sie nicht darüber reden. Dann hört sie aus dem Altersheim ein Lied ihres Lieblingsjazzmusikers Povel Ramel und schon findet sie sich in Alvars Zimmer wieder. Damit beginnt ihre Freundschaft und Alvar erzählt Steffi, wie er sich einen Namen als Jazzmusiker machte und um Anita kämpfte.

Zu Beginn tat ich mir noch etwas schwer mit den Zeitsprüngen – die Jetztzeit & somit Steffis Handlungsstrang ist in der Gegenwart geschrieben, wenn Alvar erzählt geht es mit der Mitvergangenheit weiter – doch dann wurde ich regelrecht von der Geschichte gefesselt. Alvar erzählt so lebhaft von seinen Jugendjahren, dass ich mich leicht in dieser Zeit wohlfühlen konnte und auch ein Gefühl für das Leben ohne Handy & Co. bekam.

Steffis Geschichte ist regelrecht schockierend, oft hätte ich am liebsten die Leute die sie mobben angeschrien. Ich möchte den Schluss nicht vorweg nehmen, aber das ist kein Jugendbuch das zum Ziel hat, Mobbingopfern zu helfen. Vielmehr geht es hier wirklich um Steffis Geschichte in der eben auch Mobbing mitspielt. Steffi versucht auf ihre Art damit klar zu kommen und dabei spielen auch noch ihre Schwester, ihre nächste Schule und vor allem die Musik eine Rolle. Obwohl ich mit den meisten Musikfachbegriffen nichts anfangen konnte (und man dafür wahrscheinlich auch etwas mehr als nur Grundwissen benötigt) konnte ich mit Steffi mitfühlen und verstehen, was die Musik für sie bedeutet. Steffi spielt übrigens Bass & Klarinette ;)

Neben der schönen, interessanten und mitreißenden Geschichte spielt außerdem noch die Stadt Stockholm mit ihren Jazzmusikern eine Rolle. Das Buch bietet also auch geschichtlich wertvolle Informationen und mich fasziniert sowas ja grundsätzlich :)

Ein lesenswertes Buch das ich auf jeden Fall weiterempfehle, aber auch mal zur Seite gelegt werden kann.