Das Ende lässt falsche Schlüsse ziehen
Bewertet mit 2 Sternen
Meine Meinung:
Ich durfte das Buch aufgrund einer Leserunde lesen und bedanke mich dafür.
Overall hat mir die Geschichte des Buches sehr gefallen. Zu Beginn fand ich Alvars Anteil um einiges interessanter und habe seine Erzählungen richtig genossen. Steffi wurde aber auch nach einiger Zeit immer interessanter und mich hat insbesondere interessiert, wie sie mit dem Mobbing umgeht. Auch die Beziehung zu ihrer Schwester fand ich interessant (dieser Teil wird am Ende leider einfach weggelassen, was ich sehr schade finde - ich hätte gerne noch mehr erfahren).
Insgesamt haben wir hier eine grundlegend schöne Geschichte, aber mit sehr sehr vielen Schwächen und meiner Meinung nach auch vielen Fehlern, was die Moral betrifft. Ich mag überhaupt nicht, wie mit dem Mobbing in diesem Buch umgegangen wird. Wenn man der Geschichte folgt und aus dieser seine Schlüsse zieht, dann müsste man als Mobbingopfer einfach die Taten über sich ergehen lassen und am Ende fliehen. Es wird sogar so dargestellt, dass die Täter eigentlich selbst Opfer sind und ja "ach so arme" Kinder sind. Das fand ich wirklich ganz ganz schrecklich. Ich finde einfach, dass das die falschen Schlüsse vermittelt. Niemand sollte einfach Mobbing über sich ergehen lassen. Klar sind meist Mobbingtäter selbst keine glücklichen Kinder, aber dennoch sollten sie deshalb nicht damit davon kommen. Für mich hat das eigentlich das ganze Buch kaputt gemacht.
Außerdem fehlte mir in dem Buch einfach der Spannungsbogen. Mir war eigentlich klar, wie das Buch endet und es gab nur 2 kleine Überraschungsmomente.
Fazit: Eine grundlegend schöne Geschichte, die aber keinen Spannungsbögen enthält. Man weiß eigentlich von Beginn an wie die Geschichte endet, so dass einfach keine Überraschungen zu erwarten waren. Am meisten hat mich gestört, wie mit Mobbing und Tätern/Opfern umgegangen wird. Das ist meiner Meinung nach einfach ein Teil der Geschichte aus der man falsche Schlüsse für das eigene Leben ziehen könnte. Für mich hat das Buch leider nur 2 Sterne verdient!