Rezension

Etwas zäh für Pirlos sonst so sprunghafte Art

Pirlo - Gefährlicher Freispruch -

Pirlo - Gefährlicher Freispruch
von Ingo Bott

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Gefährlicher Freispruch“ ist der dritte Fall für Rechtsanwalt Anton Pirlo und seine Kanzlei Recht.Schaffen. Die Fälle lassen sich unabhängig voneinander lesen, um die Dynamik der Figuren untereinander zu verstehen ist es ratsam die vorherigen Bände gelesen zu haben. Ich fand den Fall diesmal stellenweise sehr langatmig und der Fokus lag mir zu sehr auf dem Privatleben der Strafverteidiger

Zum Inhalt: dass ein nagelneues Corona-Testzentrum in Düsseldorf in Flammen aufgeht, ist an sich schon schlimm genug. Doch als herausgestellt, dass dort die neuen CoolCorona Masken vor ihrem Launch gelagert wurden, zieht der Fall immer größere Kreise. Und der Beschuldigte ist für Pirlo kein Unbekannter, was ihn mal wieder in eine prekäre Lage bringt.

Für uns als Leser der Reihe ist Pirlos Verwicklung in die Clan-Aktivitäten längst keine Überraschung mehr, eher ist es so, dass ich es langsam sehr vorhersehbar finde, dass seine Verbindungen zum organisierten Verbrechen ihm immer wieder zum Verhängnis werden. Umso überraschender ist es, dass Pirlo es auch in diesem Band nicht schafft bei seiner Kollegin reinen Tisch zu machen. So weit, so altbekannt aus vorherigen Büchern- da könnte für meinen Geschmack gerne mal was neues passieren.

Der Fall selbst ist diesmal sehr ausschweifend und langatmig angelegt. Über weite Strecken passiert einfach nichts, was wirklich zur Handlung beiträgt. Stattdessen viel Hinhaltetaktik und tiefe Einblicke in Sophies Datingleben. Kann man machen, sorgt aber dafür, dass ich Pirlos clevere und unkonventionelle Denkart über weite Strecken vermisst habe.

Das Ende war dann wieder der absolute Knaller und konnte wieder auf ganzer Linie überzeugen. Schade, dass es so lange gedauert hat.