Rezension

etwas unrund

Unter uns nur Wolken - Anna Pfeffer

Unter uns nur Wolken
von Anna Pfeffer

Bewertet mit 3 Sternen

Tom sucht eine Pflegerin für seinen Großvater Florian, der an Alzheimer erkrankt ist. Florian ist es bisher erfolgreich geglückt alle Kandidatinnen in kürzester Zeit zu vergraulen. Tom führt eine eigene Bar, arbeitet nachts und ist aufgrund der Doppelbelastung verzweifelt.

Ani steht fast mittellos auf der Straße, nachdem sie ihren Freund mit ihrer besten Freundin erwischt hat. Sie ist auf eine Unterkunft angewiesen und lässt sich daher nicht so leicht vergraulen. Florians Eskapaden setzt sie häufig noch eins drauf, so dass dieser seine Grenzen erkennt.

Florian hat Angst sich zu verlieren, vor allem seine große Liebe Greta, die bereits verstorben ist, möchte er nicht vergessen. So eine tiefe Liebe wünschte er für seinen Enkel auch.

Der Klappentext versprach hier mehr als das Buch zu halten vermochte. Man bekommt eine Liebesgeschichte, eher nette Unterhaltung, denn einen Auseinandersetzung mit dem Thema Alzheimer.  Die vorgestellten Lebenssituationen halte ich nicht für realistisch, manche Gegebenheiten und Entscheidungen konnte ich nicht nachvollziehen (z.B. der Raserausflug mit dem Auto und die Reaktionen darauf) Die fehlende Authentizität fand ich schade, hier wurden Gelegenheiten zulasten einer leichten und humorvollen Unterhaltung verschenkt. Vereinzelt gab es aber sehr schöne und berührende Momente, insgesamt betrachtet kann man keinem Kranken diese Lebenssituation, geschweige denn eine solche Pflege wünschen. Die Lösungen am Ende kamen völlig abrupt. Schade, hier hätten eine Überarbeitung und ein paar Seiten mehr, der schönen Idee gutgetan.