Rezension

Einzigartiger Sprachwitz und großartige Charakterstudien machen diesen grünen Senioren-Krimi zu einem mörderischen Vergnügen!

Gärten, Gift und große Liebe -

Gärten, Gift und große Liebe
von Klaudia Blasl

Bewertet mit 5 Sternen

Gift und Galle; Vorsicht vor hungrigen Senioren! Unauffällig lehrhilfreicher ;-) Pflanzen-Krimi inkl. Lachmuskeltraining und Letalitäts-Potenzial!

Nach „Gärten, Gift und tote Männer“ ist dieses nun Klaudia Blasls zweiter Streich, in dem sich eine herrliche Seniorengang zankt und verträgt, ihrem vielseitigen Interesse ;-) fokussiert nachgeht und dabei geradezu unvermeidlich ermittelt. Schon der erste Band hat mich bestens unterhalten, so dass ich sicher war, dass ich mich auch mit „Gärten, Gift und große Liebe“ und ob des wunderbaren, leichtfüßig wortakrobatischen Schreibstils köstlich amüsieren würde. Und so kam´s! ;-) 

Vom Inhalt werde ich hier nichts wiedergeben, denn um zu wissen, worum es geht, sollte der Klappentext aussagekräftig genug sein. Zudem würden Details aus dem Buch zu viel verraten und potenziellen Lesern, von denen ich der Autorin und diesem Buch unendlich viele wünsche, den Spaß und die Spannung rauben.

Vielleicht ein kleiner Hinweis vorab: man muss den ersten Band nicht gelesen haben, um diesen Kriminalfall an der Seite der Protagonisten lösen zu können, aber um sich mit eben diesen zu verbünden, hilft es, wenn man die Charaktere schon aus „Gärten, Gift und tote Männer“ kennt.

Apropos Protagonisten: diese sind so herrlich skurril, so einzig, aber ganz und gar nicht artig, dass man die Figuren – wortwörtlich ;-) - förmlich vor Augen hat und mit ihnen fühlt, bangt, hofft, hadert, liebt, zankt und sich versöhnt. Die Seniorengang aus ursprünglich 5 gänzlich unterschiedlichen Charakter(e)n hat mittlerweile männliche Unterstützung bekommen, die nicht immer freiwillig stattfindet, aber umso engagierter. Mehr wird nun aber wirklich nicht verraten.

Dass es in diesem nicht immer sanften Garten-Krimi auch und wiederholt um Pflanzen geht, ist ja selbsterklärend. Zudem kennt sich die Autorin wahrlich aus mit Geziefer und Gekräuch, Pflanzen und Pflänzchen, Schönem und Giftigem, giftigen Schönen und schön(en) ;-) Giftigen. Während man einen Krimi liest, lernt man so allerlei aus Flora und Fauna, und das, was man liest, ist gut, mehr als das, es ist mörderisch!

„Gärten, Gift und große Liebe“ bietet nach einem kurzen Ausflug ins Unterdorf Unterdistelbrunn die dörfliche Idylle Oberdistelbrunns mit denen für ein kleines Dorf typischen nachbarschaftlichen Liebenswürdigkeiten ;-), vor allem aber mit gärtnerisch schwarzem Humor und klugem Sprachwitz sowie (be)merkenswerten Wortkreationen, die stets augenzwinkernd und gepaart mit fundiertem Pflanzenwissen durch eine kriminell gute Geschichte führen. Das nenne ich sprachgewandte Unterhaltung vom Allerfeinsten!

Was soll ich noch sagen? Ich freue mich jetzt schon auf Band 3, gebe aber erstmal diesem herrlichen Gartenkrimi mehr als wohlverdiente 5 Sterne und einen dicken Zusatz-Stern für die Sprachfinessen!