Rezension

Einfach zu viel in die Länge gezogen...

House of Night 08. Geweckt - Kristin Cast, P. C. Cast

House of Night 08. Geweckt
von Kristin Cast P. C. Cast

Bewertet mit 2 Sternen

Kurzbeschreibung:
Was ist stärker: Die Bande der Freundschaft oder die Fesseln der Liebe? Neferet, die Hohepriesterin des House of Night in Tulsa, hat Rache geschworen an Zoey. Dabei ist der unsterbliche Kalona nur eine der Waffen, die sie einsetzen will. Doch Zoey hat Zuflucht bei Königin Sgiach auf der Isle of Skye vor der Küste Schottlands gefunden. Dort müssen sie und ihr Krieger Stark erst einmal wieder zu Kräften kommen. Außerdem möchte Sgiach sie zu ihrer Nachfolgerin ernennen. Warum soll sie also wieder nach Tulsa und zum House of Night zurückkehren? Nach dem Tod von Heath ist sowieso nichts mehr so wie früher. Und auch die Beziehung zu Stark könnte nicht mehr das sein, was sie einmal war.

Meinung:
Nachdem mir der letzte Teil durch den stärken Fokus auf Stevie Rae und Rephaim wieder etwas besser gefallen hatte, fällt dieser Teil in der Bewertung eindeutig schlechter aus.

Die erste Hälfte war einfach zäh und schon fast ein bisschen nervig. Ich verstehe durchaus dass Zoey Zeit und ein bisschen Abstand braucht und hätte es ihr auch gegönnt, aber dieses ständige Selbstmitleid war doch irgendwie nervenzerrend. Auch Starks Entwicklung zum Schoßhündchen hat die Sache nicht unbedingt besser gemacht. Und ebenso hat Stevie Rae mir in dieser ersten Hälfte nicht wirklich gefallen.

Danach passiert zwar immer mal wieder etwas und diese Wendungen sind durchaus manchmal auch unvorhergesehen, aber irgendwie zieht sich das dann entweder über so viele Seiten, dass die Spannung wieder auf der Strecke bleibt, oder es wird einfach in den Raum geworfen und danach wieder vergessen. So viele Wörter und so wenig Handlung, das wird mit jedem Band der Reihe immer deutlicher. Richtige Dramatik kommt erst die letzten paar Seiten wieder auf, aber so schnell man sich versieht ist das Buch schon wieder aus.

Auch der Großteil der Charaktere konnte mich nicht wirklich überzeugen oder gar überraschen. Sie entwickeln sich kaum weiter und wiederholen sich ständig. Es gab sonst immer ein paar Lichtblicke wie Aphrodite, oder Damien, aber diese kommen dieses Mal auch viel zu kurz. Auch Nyx hatte wieder einige Szenen und langsam gefällt mir ihre Rolle auch nicht mehr so sehr. Vor allem ihre Entscheidung am Ende fand ich völlig unnötig. Die einzige positive Ausnahme bietet Rephaim, dessen innere Zerrissenheit zwischen seinen Gefühlen für Stevie Rae und der Loyalität zu seinem Vater sehr realistisch dargestellt wird und ihm viel Tiefe verleiht.

Der Schreibstil ist, wie bei anderen Teilen auch sehr locker und extrem auf jugendlich gemacht. Dadurch lässt er sich, trotz des wenigen Inhalts, sehr schnell lesen und die vielen verschieden Perspektiven bringen doch etwas Abwechslung und einen guten Überblick. Aber dennoch werden vor allem die vielen Wiederholungen immer deutlicher und vermitteln dem Leser das Gefühl, dass er das alles schon kennt.

Fazit:
Die Idee hinter „House of Night“ finde ich immer noch toll und fesselnd, aber man hätte die Geschichte auch locker mit der halben Anzahl an Bänden erzählen können. So zieht es sich oft nur noch, es gibt kaum Entwicklungen und Wendungen werden mit zu viel Unnötigem „totgequatscht“, so dass die Spannung immer wieder erlahmt. Deshalb gibt’s dieses Mal nur „gute“ 2 Sterne.