Rezension

Eine Liebesgeschichte

Der Kuss der Schmetterlinge - Victoria Lundt

Der Kuss der Schmetterlinge
von Victoria Lundt

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte Spielt in China vor dem ersten Weltkrieg. 1897 werden zwei Missionare der Steyler Mission in der Provinz Schantung von Mitgliedern der chinesischen "Messer-Sekte" ermordet. Das bietet deutschen Marinetruppen den Vorwand, die Kiautschou-Bucht kampflos zu besetzte. Dieses passierte im November, im März des darauffolgenden Jahres schließen das Deutsche Reich und China einen Pachtvertrag mit einer Laufzeit von neunundneunzig Jahren über das Gebiet der Kiautschou-Bucht ab.

Dies als Info vorweg übernommen, aus der am Ende des Buches angehängten Zeittafel.

Nur der Prolog und der 2. Teil des Epilogs spielen im Jahr 2012 und erzählen sozusagen die Geschichte der Familie Kindler und allen voran die Geschichte um Amelie und Tian.

Im Jahre 1908 kommt Amelie zusammen mit ihrer Schwester Helene und Ihrer Mutter in der Hafenstadt Tsingtao an. Sie kommen eigentlich aus Berlin wo sie eine Villa am Wannsee besitzen. Ihr Vater und ihr Bruder Fritz sind schon länger in Tsingtao und haben dort ein erfolgreiches Geschäft "Kindler Import & Export" aufgezogen. Gerne würden sie mit dem Geschäft einer weiteren erfolgreichen Firma Fusionieren und sind erfreut das Erich Schweiger Amelie den Hof macht, auch Amelie wirkt nicht abgeneigt von Erich, bis sie den Sohn eines weiteren Geschäftspartner ihres Vaters kennen lernt. Den Chinesen Liu Tian. Sie verliert ihr Herz an ihn, aber eine Verbindung zwischen einer deutschen und eines Chinesen wird aus vielerlei Gründen nicht gern gesehen. Auch wenn der Kontakt untereinander höflich ist und Chinesen und Europäer miteinander Geschäftsbeziehungen pflegen, sehen die Europäer sich als Kolonialherren doch den Chinesen als überlegen an und bleiben lieber unter sich. Tian und Amelie kämpfen um ihre Liebe auch wenn ihn aus beiden Familien viele Steine in den Weg gelegt werden.

Die Autorin schafft es die Geschichte über Liebe mit dem Aufstieg und Fall einer deutschen Familie und Chinas Geschichte zumindest die von Tsingtao zu einem wirklich schönen Roman zu verbinden.

Sehr gut gefallen hat mir auch die Legende der Liebenden die Tian Amelie erzählt.

Die Geschichte liest sich sehr flüssig und hat mich gut unterhalten. Nur die Charaktere bleiben nicht unbedingt im Gedächnis sie erscheinen neben der Geschichte einfach zu blass mit zu wenig ecken und Kanten.

Abgerundet wird das Buch durch eine Zeittafel 1840 bis 1922 sowie dem Nachwort der Autorin wo sie noch darüber aufklärt in welchen bereichen sie sich als Autorin Künstlerische Freiheit erlaubt hat. So fing das mit dem fliegen z.B. erst ein paar Jahre später an als im Buch beschrieben. Sie weist außerdem noch daraufhin das sie die zur damaligen Zeit üblichen Bezeichnungen nutzt so heißt Tsingtao heutzutage Qingdao.