Rezension

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Eine Liebe zwischen zwei Welten.

Am Schattenufer - Killen McNeill

Am Schattenufer
von Killen McNeill

Die Geschichte fängt in den 70er- Jahren an. In diesem Buch geht es um John Dalzell und Teresa Cassidy, beide stammen aus Nordirland. Genauer gesagt aus dem Ort Mitchellstown. Die beiden kennen sich nur vom Sehen und wissen, welche Konfession der jeweils andere angehört. John ist Protestant und Teresa ist Katholikin.  Das dortige Leben ist sehr eingeschränkt, denn die unterschiedlichen Konfessionen sind Ausschlaggeben für die Wahl der Freunde, auf welche Schule man besucht, in welche Bar man etwas trinken geht usw. 

John fiel Teresa schon öfters auf und versuchte durch ein zufälliges Gespräch ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen. Ihm ist jedoch bewusst, dass eine Beziehung zwischen einer Katholikin und einen Protestanten nicht möglich ist. Aus diesem Grund heraus, versucht er seine Gefühle für Teresa zu verdrängen und nicht an sie zu denken. Er konzentrierte sich auf seine berufliche Zukunft. 1973 ging er für ein Auslandssemester nach Franken. Während er allmählich an fängt sein eigenes Leben auf zu bauen und er anfängt die Zeit dort zu genießen, absolviert Teresa ebenfalls ein Auslandssemester in Franken.  Die beiden treffen sich ganz zu fällig auf ein Konzert. Danach unternehmen sie gemeinsam einige Dinge.  Ihre „alten“ Gefühle werden von Neuem geweckt und sie verlieben sich ineinander. Teresa und er ziehen nach einer gewissen Zeit zusammen. In Deutschland können sie ihrer Liebe nach geben und sie gemeinsam genießen.  Doch der Konflikt von Zuhause verfolgt sie auch nach Deutschland.

Der Schreibt- und Erzählstil von McNeill  ist wunderschön geschrieben. Das Buch lässt sich angenehm und flüssig lesen. Seine Schilderungen über die Geschehnisse in Nordirland sind absolut gelungen. Das Leben dort ist für mich sehr real geworden und man hat das Gefühl mitten in den Geschehnissen dabei zu sein. Es wird authentisch aufgezeigt, wie die Menschen sich in Irland fühlen und welche Auswirkungen es auf ihr Leben hat.  Ihm ist es gelungen, eine ernste Geschichte mit einem Funken Humor zu verbinden.  Die Übergänge zwischen den Jahren sind für mich nach vollziehbar, obwohl ich am letzten Übergang zum Jahr 2007 doch etwas verwirrt war und mir gewünscht hätte etwas mehr Informationen zu bekommen, denn es hat mich interessiert, was noch genau zwischen Teresa und John passiert ist. Was sie beide gedacht haben. Sämtliche Charaktere sind gut beschrieben und werden nicht einfach so abgehandelt. John und Teresa sind sehr verschiedene Charaktere. Sie sind bei sehr tiefgründig und doch irgendwo verschieden. Mir gefiel, dass sie nicht in allen Punkten der gleichen Meinung waren, dadurch wirkten sie „echt“. Zusammen ergänzten sie sich perfekt.

Es ist eine sehr gelungene Geschichte, die verschiedene Ebenen hat. Sowohl die Liebe als auch der „Nordirland-Konflikt“ wurden zu einer interessanten und anspruchsvollen Geschichte geschrieben. Als Leser bekommt man einen Eindruck, wie es zu der Zeit war. Es ist ein wirklich schönes und interessantes Buch. Ich kann es nur empfehlen zu lesen.