Rezension

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Tolles Buch über Nordirland

Am Schattenufer - Killen McNeill

Am Schattenufer
von Killen McNeill

Bewertet mit 4 Sternen

Nordirland in den 1970er Jahren.
Der Stadtbewohner und Protestant John steht kurz vor seinem Schulabschluss. Im Schulbus hat er sich in die Katholikin Teresa verliebt, die eher ländlich wohnt. In ihrem Land zu ihrer Zeit ist diese Liebe eigentlich unmöglich. 
Allerdings gehen beide nach ihrem Abschluss für ein Auslandsjahr nach Deutschland, um dort an verschiedenen Schulen zu unterrichten. 
Dort kommen sich die beiden näher, während John für seine Studienarbeit über die Nazizeit in Deutschland recherchiert.
In ihrer Heimat gibt es parallel weiterhin Krawalle zwischen Katholiken und Protestanten. 
Hat ihre Liebe daher eine Chance, wenn das Auslandsjahr vorüber ist?

Der Erzählstil ist sehr anschaulich und gut lesbar. Bei vielen Szenen hatte ich wirklich Bilder im Kopf, wie genau alles passiert sein muss. 

Die Figuren gefallen mir auch sehr gut. 
John geht etwas offener mit der Beziehung um und ist von der Geheimniskrämerei nicht begeistert. 
Teresa ist sehr in ihrer Erziehung gefangen, dass Katholiken und Protestanten nicht zusammen passen. 

Die verschiedenen Verwicklungen, die es zwischen den beiden Familien gibt, werden im ganzen Verlauf des Buchs gut geschildert. 
So hat z.B. John früher einmal Teresas Bruder bei einem Unfall mit dem Schulbus geholfen. Gegen Ende des ersten Teils haben diese Verwicklungen sogar dramatische Folgen.

Der zweite Teil des Buchs spielt im Jahr 2007 und gibt u.a. wieder, was während der Abwesenheit von John und Teresa in Nordirland passiert ist. 
Das Ende des Buchs war anders als erwartet und konnte mich leider nicht ganz überzeugen. Vielleicht liegt es daran, dass es ein realistisches Ende ist.  

Insgesamt hat mir das Buch sehr gut gefallen, da man viel über Nordirland gelernt hat und auch deutlich wurde, dass in den 70er Jahren in Deutschland noch viele mit der Nazivergangenheit zu kämpfen hatten.