Rezension

Eine leidenschaftliche Erzählstimme

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern -

Nora Joyce und die Liebe zu den Büchern
von Nuala O'Connor

Bewertet mit 3.5 Sternen

James Joyce Meisterwerk Ulysses machte auch Nora, das Vorbild der Molly Bloom, bekannt. Dieser Roman wird aus ihrer Sicht erzählt und bildet ein vielschichtigeres Porträt der Frau.

1884 wurde Nora in Irland geboren, wo sie bis zum Alter von 20 lebte. Schon als junge Frau ist sie sehr in Jim (James Joyce) verliebt.

1904 setzt dann die Handlung ein. Gemeinsam verlassen sie Irland Richtung Europa. Triest, Rom und Zürich werden wichtige Stationen.

Es ist eine wilde Ehe, die auch Bestand hat, als sie Kinder bekommen.

Aber es ist auch keine einfache Beziehung. Jims Trinkerei, seine Augenprobleme, wenig Geld und viel Streitigkeiten.

 

Nuala O’Connor schafft wirklich eine Erzählstimme für ihre Protagonistin, bei der man immer nah dran ist und alle Stimmungen und Emotionen nachvollziehen kann. Dadurch wird es mehr als nur eine typische Romanbiografie, wie es sie zur Zeit viele gibt.

 

Ich denke schon, dass man auch ein wenig von James Joyce kennen sollte, um viel von dem Buch zu haben. Aber grundsätzlich funktioniert die Geschichte auch ohne Vorkenntnisse, denn die Gefühle beim Auswandern und der Liebe sind wahrscheinlich universal.