Rezension

Einblicke in die operative Fallanalyse

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann -

Im Kopf des Bösen - Der Sandmann
von Axel Petermann

Bewertet mit 5 Sternen

Der erste Thriller von Axel Petermann und Petra Mattfeld war überaus spannend und intensiv erzählt.

Der Thriller wurde mit guter Spannung aufgebaut, zeigte tiefe Einblicke in die operative Fallanalyse und beschäftigte sich dadurch sehr intensiv mit den Verbrechen. Erfahre unten im Text ob mir das Buch gefallen hat.

Meine Meinung zum Cover:
In der Mitte des Covers ist eine Person auf einem Feldweg bei Sonnenaufgang in einer düsteren Umgebung zu sehen. Erst auf den zweiten Blick fiel mir auf, dass die Silhouette des Bildes einen Totenkopf abbildet. Der Rest des Covers ist schlicht gehalten. In Summe hat es eine gute Wirkung, die zum Inhalt des Buches passt.

Meine Meinung zum Inhalt:
Axel Petermann war mir durch diverse andere Produktionen bzw. Bücher (z.B. Im Auftrag der Toten – Cold Cases: Ein Profiler ermittelt) bekannt. Als ich sah, dass er gemeinsam mit Petra Mattfeldt einen Thriller geschrieben hatte, wollte ich ihn natürlich lesen. Schneller als erwartet kam es dank dem Verlag dazu. Die Erzählweise der Beiden ist klar und gleichzeitig umfangreich.

Der Prolog konnte bei mir bereits erste Neugier weckte. Die Geschichte wurde über zwei Handlungsstränge erzählt. Ersterer gehörte Sophie Kaiser, welche ein Teil der Soko war, die den Sandmann jagte. Zweiterer wurde durch Leonhard Michelis geschildert, welcher einen grausamen Mehrfachmord aufklären musste.

Sophie Kaiser war mir trotz ihrer sogenannten Eigenheiten sofort sympathisch. Die junge Frau wusste ganz genau was sie erreichen wollte und ließ sich auch durch die negative Äußerungen ihrer Kollegen nicht davon abbringen. Zeitgleich fand ich gut, dass den Leserinnen und Leser vermittelt wurde, wie man sich mit dem Asperger-Syndrom fühlt. In meinem Reallive gibt es jemanden, der das hat, weshalb ich schon einiges darüber wusste. Sophies Art zu denken half dem Täter nach und nach auf die Spur zu kommen. Sie eckte zwar immer wieder an, allerdings waren ihre Ergebnisse hervorragend. Bei Leonhard Michelis tat ich mir anfangs schwer ihn einzuschätzen. Sein Charakter war mir lange Zeit etwas zu flach. Später wurde das besser und ich erkannte seine wahre Intention.

Zwischendurch gab es sehr kurze Szenenwechsel zu einem Opfer, welche mir immer mehr Puzzleteile zur Rätsels Lösung gaben. Die Mordserie erschütterte mich gleichermaßen wie die Ermittlerinnen und Ermittler. Ich versuchte wie sie herauszufinden, warum ein Täter so etwas Grausames tat. Der Mehrfachmord schien mir ebenso seltsam, wobei ich früher als die Ermittler auf die Wahrheit kam. Beim Lesen wurde mir die operative Fallanalyse nähergebracht, welche gekonnt mit der Geschichte verflochten war. Der Einblick in die Psyche des Täters war deshalb sehr viel intensiver und entsprechend aufschlussreich. Trotz allem gab es zwischenzeitlich emotionale Momente bei denen die Charaktere der Protagonisten Tiefe bekamen.

Mehrere gute Wendungen mit starkem Spannungsanstieg sorgten für ein schnelles Lesen. Ich kam rasch voran, weil mich die Geschichte fesselte. Der Täter musste unbedingt geschnappt werden, wobei dies lange Zeit unmöglich schien. Es fehlte einfach die entscheidende Spur. Zum Glück handelte Michelis und ergab sich seinem Instinkt. Bald schon kamen wir auf den einen Hinweis, der alles aufklären würde. Wie froh war ich als sich das Netz immer enger spannte, obwohl der Täter fast entschlüpft wäre. Doch einer Sophie Kaiser kann man eben nichts vormachen. Am Ende war das Motiv offenbart und der Täter geschnappt. Die Verbrechen des Täters waren die Schlimmsten, die man begehen kann. Das Ganze war weit größer und umfangreicher als das Umfeld der Ermittler dachte.

Nach der Geschichte wurde erklärt, was die Autoren von einem echten Kriminalfall genommen hatten und was Fiktion war. Diesen Abschnitt fand ich sehr bemerkenswert.

Mein Fazit:
Der erste Thriller von Axel Petermann und Petra Mattfeld war überaus spannend und intensiv erzählt. Sie gaben mir beim Lesen einen intensiven Einblick in die Psyche des Täters, weil sie die operative Fallanalyse einbanden. Obwohl ich einiges darüber wusste, konnten sie mein Wissen erweitern. Die Fälle selbst waren grausam und brutal. Zuerst sah ich keinen Zusammenhang, dann ging mir langsam ein Licht auf. Nach einigem Hin und Her wurde die richtige Spur gefunden und das Netz um den Täter zog sich zu. Zum Glück konnte Sophie am Ende die Wahrheit herausfinden. Begleitet durch Leonhard Michelis und weiterer Unterstützung. Das Spannungslevel war stets hoch und die Wendungen überzeugen mich mit der realistischen Darstellung. Hoffentlich schreiben die Autoren weitere Bände/Bücher. Der Grundstein dafür wäre gelegt.

Ich vergebe 5 von 5 möglichen Sternen!

Das Buch wurde mir als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst!