Rezension

Ein wirklich lesenswertes Debüt!

Die Reinheit des Todes - Vincent Kliesch

Die Reinheit des Todes
von Vincent Kliesch

Mit „Die Reinheit des Todes“ präsentiert der Autor Vincent Kliesch sein erstes Buch. Die Geschichte rund um den Ermittler Julius Kern ist der Beginn einer geplanten Trilogie.

Im Prolog des Buches lernt der Leser das dritte Opfer eines Serienkillers kennen und begleitet diese Frau, Elisabeth Woelke, in ihren Tod. Die Polizei findet kurz darauf die selbstständige Apothekerin tot in ihrer Wohnung, in der Mitte des Wohnzimmers, aufgebahrt auf dem Esstisch. Sie ist in ein weißes Hemd gekleidet und das komplette Zimmer ist absolut sauber geputzt, so rein, dass keinerlei Spuren zu finden sind. Es gibt bereits zwei andere Opfer und da die Ermittlungen nicht vorankommen, hat Quirin Meisner seinen alten Freund und Kollegen Julius Kern um Mithilfe bei der Suche nach dem Täter gebeten.

In Julius Kern erwachen die Schatten der Vergangenheit; denn bereits Jahre zuvor hat er in Berlin einen Serientäter namens Tassilo Michaelis verhaftet, der jedoch mangels Beweisen vor Gericht freigesprochen werden musste. An dieser Niederlage ist auch die kleine Familie rund um Julius Kern zerbrochen und er hat sich eine neue Aufgabe beim LKA Brandenburg gesucht. Nun steht er erneut im Visier der Presse, vor allem auch vor dem Hintergrund, dass Tassilo in Kürze ein Buch über den Hergang seiner bestialischen Morde und die Hintergründe der Taten veröffentlichen möchte.

Dennoch stürzt sich Julius Kern mit enormem Tatendrang in die neuen Ermittlungen.

Der Täter, den die Polizei als Putzteufel bezeichnet, ist dem Leser des Buches schon ziemlich früh bekannt. Ihm alleine ist ein großer Handlungsstrang im Buch gewidmet.

Die Spannung wird hier nicht, wie in vielen Kriminalromanen und Thrillern üblich, erzeugt durch die Suche nach dem Täter, sondern vielmehr durch die Geschichten der Täter und des Ermittlers und deren Wirkungen auf- und miteinander. Vor allem die ganz besonderen Verbindungen von Julius zu Tassilo und auch vom Putzteufel zu Tassilo und damit zu Julius Kern, sind hier der Schlüssel in Richtung Handlungshöhepunkt.

Besonders die Geschichte rund um den freigesprochenen Mörder Tassilo weckt in mir als Leserin sehr gemischte Gefühle. Handelt es sich einerseits um einen bestialischen Killer, ist auf der anderen Seite sein Motiv gar nicht mal so abwegig.

Dieses Debüt ist absolut lesenswert. Es hebt sich aus dem üblichen Einerlei der Thriller heraus und macht Lust auf mehr.

Copyright © 2010 by Iris Gasper