Rezension

Ein solider Krimi - kein Thriller

Tiefe Stiche - Simone van der Vlugt

Tiefe Stiche
von Simone van der Vlugt

Bewertet mit 3.5 Sternen

Im beschaulichen Alkmaar wird eine Frau auf einem Supermarktparkplatz niedergestochen. Kurz danach trifft es eine Schülerin, die die Messerattacke nicht überlebt.  Als sich die Überfälle häufen, spricht die Stadt bald von einem psychisch kranken Serientäter.
Die Polizistin Lois Elzinga steht unter Hochdruck, als die Überfälle in immer kürzerer Abschnitt geschehen, sie sucht fieberhaft nach Verbindungen und Querverweisen, um eine Spur zu finden. Dabei gerät sie selbst ins Visier des Täters.
Das Buch ist vollmundig als Thriller angekündigt und mit dem Hinweis auf einen Serienkiller werden Erwartungen geweckt, die das Buch nicht erfüllen kann. Schade, denn das Buch ist ein solide geschriebener Krimi, der realistisch und akribisch von der Polizeiarbeit berichtet und wirklich spannend geschrieben ist. Die Kommissarin Elzinga und ihre Kollegen sind sympathische Charakter und wie sie an den Fall herangehen hat mir gut gefallen. Wie sich allmählich Verdachtsmomente verdichten, die Polizei immer mehr über die Opfer und ihre Vergangenheit herausfindet und damit auch über die Tatmotive, ist wie im echten Polizeialltag ein mühsames Puzzle. Dabei wird die Balance zwischen privaten Problemen von Lois und ihrer Ermittlung sehr gut gehalten.
Als Krimi top – aber kein Thriller!