Rezension

ein schmerzlicher Abschied

Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen -

Das Grand Hotel - Die der Brandung trotzen
von Caren Benedikt

Bewertet mit 5 Sternen

Bernadette von Plesow und ihre Kinder Constantine und Josephine versuchen ihr Leben auf die Reihe zu bringen. Doch der bevorstehende Prozess lässt es nicht zu, dass die Familie endlich Ruhe findet. Die Anklage wegen Mord macht Constantine zu schaffen. Er kann auf die Unterstütztung seiner Mutter zählen, doch kann sie verhindern, dass er ins Gefängnis muss? Auch Josephines Ängste sind groß. Die Sorgen um ihren Bruder und die Verantwortung, ein neues Hotel zu eröffnen, lassen sie nicht schlafen.

Doch die von Plesows sind eine starke Familie und finden immer einen Weg. Wenn da nicht die erdrückende Beweislast gegen Constantine und die Jugend Josephines wären.

 

Mittlerweile bin ich bei dritten Teil der Grand Hotel-Reihe angekommen und habe gleich zu Anfang gemerkt, dass ich es sehr schade finde, diese tapfere Familie mit ihren schweren Schicksalen nun mal verlassen zu müssen. Auch wenn ich nicht immer konform mit der Vorgehensweise von Bernadette und Constantine ging, sind mir doch alle sehr ans Herz gewachsen. Vor allem Josephine, die im Laufe der drei Bände eine erstaunliche Wandlung durchgemacht hat. 

Zu Anfang noch weinerlich, verwöhnt und ohne Pläne für die Zukunft, hat sie nun die Aufgabe, sich um das Palais zu kümmern, ein Hotel, welches Bernadette geerbt hat. Dieses soll nun in seinem alten Glanz erstrahlen und Josephine trägt Verantwortung, sich um die Neueröffnung zu kümmern. Sie geht mit Feuereifer an die Umsetzung und entwickelt dabei unkonventionelle Methoden. Dabei ringt sie ständig um die Aufmerksamkeit ihrer Mutter.

 

Währenddessen geht Constantine wie immer seinen eigenen illegalen Wege, was aber jetzt dazu führt, dass er wegen Mordes angeklagt wurde. Er hinterfragt nun aber plötzlich sein Leben und sucht einen Ausweg, um freigesprochen zu werden.

 

Bernadette allerdings seht nicht nach Ruhe und einem geregelten Alltag. 

 

Alle drei von Plesows müssen nun herausfinden, wie es für sie weitergeht.

 

Die Autorin allerdings gönnt ihnen keine Ruhe und findet immer wieder neue Wege, um sie in Schwierigkeiten zu bringen. 

Es gab einige Schreckmomente, bei denen mir der Mund offen stand, weil ich mit so Tragischem gar nicht gerechnet hatte.

Das Grand Hotel ist mir sehr lieb geworden, auch wenn es im dritten Teil keine so große Rolle gespielt hat, da wir uns hauptsächlich in Berlin aufhalten. Viele Figuren haben ihr "Happy End" bekommen, auch wenn meist nur angedeutet, was darauf hinweisen könnte, dass vielleicht noch ein vierter Teil in Planung ist oder gar ein Spin-of. Denn gerade bei Josephine fehlt mir ein Richter Abschuss. Es wird zwar etwas angedeutet, doch nichts "fest gemacht". Also bleibt ein kleiner Lichtblick für eine Weitererzählung.

 

Der Schreibstil war - wie auch bei den Vorgängern - wieder fesselnd. Die Geschichte hatte keine Längen und war logisch nachvollziehbar. 

 

Einige Vorgehensweisen - wie schon oben erwähnt - gerade von Constantine und Bernadette fand ich etwas befremdlich aber das liegt eben in ihrem Naturell und ich sehe großzügig darüber hinweg.

 

Ich freue mich aber darauf, bei meinem nächsten Rügenurlaub in Binz beim echten Grand Hotel vorbeizuschauen und an diese tolle Reihe der Autorin zurückzudenken.

 

Meggies Fussnote:

Ein schmerzlicher Abschied vom Grand Hotel in Binz auf Rügen.