Ein personenreicher Krimi, der durch seine schönen Landschaftsbeschreibungen auffällt!
Bewertet mit 2 Sternen
Jan Flieger schreibt recht sachlich und trotzdem sehr situationsbeschreibend. Die Verhöre sind nüchtern und kurz gehalten, das baut Realität auf und die kurzen Kapitel lassen sich flott lesen.
Die eindrucksvollen Beschreibungen der Dienstreisen nach Tokyo und Island haben mir sehr gefallen. Die Landschaft Islands erschien vor meinem geistigen Auge.
Ortsbeschreibungen Leipzigs kommen sehr häufig vor und für Leipziger ist das sicher auch sehr anschaulich. Mir haben sich die vielen Straßen und Plätze allerdings nicht erschlossen.
Zeitgleich zum aktuellen Fall beschriebene kriminelle Schauplätze Leipzigs kommen erschwerend hinzu. Die ganze Tragweite der Kriminalität in der Stadt soll damit deutlich gemacht werden. Mir waren es einfach zu viele andere Nebenschauplätze.
Die Charaktere sind gut dargestellt, doch es gibt einfach viel zu viele Personen in diesem Krimi. Das ist auch mein Hauptkritikpunkt, denn einen Krimi möchte ich in eins durchlesen und nicht die Spannung durch häufiges Zurückblättern verlieren.
Ein anschauliches Personenregister ist bei diesem Buch ein Muss, es fehlte leider!
Der Spannungsaspekt ließ bei dann leider immer mehr nach. Den Täter hatte ich schon durch sein fadenscheiniges Alibi in Verdacht. Dadurch zog sich das Buch für mich auch sehr in die Länge.
Definitiv ein solide geschriebener Krimi mit den erwähnten Kritikpunkten, der aber leider nicht meinen Geschmack getroffen hat. Wer außerdem Sex and Crime mag, findet vielleicht auch Gefallen daran.
Die Reiseberichte allerdings sind meine Highlights.