Rezension

Ein Ausnahmebuch...

Das nachtblaue Kleid - Karen Foxlee

Das nachtblaue Kleid
von Karen Foxlee

Rose zieht mit ihrem Vater in einem Wohnwagen durchs Land. Als sie auf einem Campingplatz am Meer halt machen und dort länger verweilen, meldet sich Rose für die Schule an. Worauf sie eigentlich absolut keine Lust hat. 
In der Schule lernt sie Pearl kennen, die das komplette Gegenteil von ihr ist. Doch in Pearl findet sie eine Freundin und die Freundschaft der beiden wird zu etwas ganz besonderem.

Schreibstil: Der Schreibstil war für mich etwas gewöhnungsbedürftig und ich hatte anfangs wirklich das Gefühl einen Aufsatz zu lesen. Dennoch konnte ich mich doch nach ein paar mehr Seiten damit anfreunden und das Buch recht zügig lesen. Erzählt wird die Geschichte in einem Wechsel aus Vergangenheit und kurzen Einblicken in die Gegenwart.
Meinung: Bei diesem Buch sollte man keine leichte und einfache Geschichte erwarten. Denn dieses Buch ist anderes. Das Buch beginnt mit dem Ende und bereitet uns auf die Geschichte eines verschwundenen Mädchens vor, über dessen Identität wir lange im Dunkeln tappen und nur Spekulationen anstellen können.
Rose ist ein sehr verschlossener Charakter, es fällt ihr sehr schwer sich in Gruppen zu integrieren. Mir kam es so vor als hätte sie einfach kein Selbstbewusstsein. Warum Rose so verschlossen ist kann man mit der Zeit nachvollziehen.
Ein doch recht nervenaufreibender Charakter war Pearl. Ich kann mich sehr schlecht mit Leuten anfreunden die ohne Punkt und Komma reden und reden und reden. Aber Pearl wirkt dabei so freundlich und herzensgut, dass man sie nur mögen kann. Die Freundschaft zu Rose ist für mich etwas Besonderes, da die beiden eher wie zwei gegenseitige Pole wirken.
Die Nebencharaktere... Eigentlich ist Edie Baker hier der am tiefsten ausgearbeitetste Charakter. Die restlichen Personen bleiben leider etwas blass, fügen sich dennoch gut in die Geschichte ein. Edie Baker gibt dem Buch durch ihre Präsenz eine fast schon magische Atmosphäre, denn sie verströmt eine sehr geheimnisvolle Art. Doch auch Pattie, Pearls Mutter, hat mir mit ihrer kleinen Geschichte gefallen.
Die kurzen Einblicke in die Zukunft, die in der Gegenwart einsetzen als das Mädchen bereits verschwunden ist, erhalten die Spannung und machen das Buch interessant. Denn das hab ich ehrlich gesagt nicht erwartet, da man zu Anfang des Buches ja auch gleichzeitig mit dem Ende konfrontiert wird. Man weiß eigentlich die ganze Zeit wie die Geschichte ausgeht, nur der Weg dahin und das große "Wer" machen die Geschichte speziell.

Fazit: Kein Buch, dass sich für jeden eignet. Wer einen besonderen Jugend-Thriller, vor der Kulisse Australiens sucht und kein Problem mit Andersartigkeit hat, der wird mit dem Buch seine Freude haben.