Rezension

Eigentlich erhängt

Eigentlich erhängt - Claus Triebel

Eigentlich erhängt
von Claas Triebel

Bewertet mit 3 Sternen

Walter ist Immobilienmakler, allerdings ist er nicht wirklich erfolgreich. Er vermakelt hauptsächlich Mietwohnungen; die teuren Münchner Villen verkaufen seine Kollegen. Doch eines Tages soll sich das ändern; Walter bietet sich eine einmalige Chance auf ein lukratives Geschäft. Doch als er mit dem potenziellen Verkäufer sprechen will, findet er diesen erhängt in dessen Haus. Die Leiche hängt kopfüber vom Deckenbalken, und alles sieht nach Mord aus. Walter macht sich klammheimlich davon, doch natürlich kann er sich nicht ganz aus den Ermittlungen heraushalten. Und auch Walters Mutter mischt sich ein.

Mein Leseeindruck:

Dieses Buch hat mich überrascht, denn ich habe einen "herkömmlichen" Regionalkrimi mit ein wenig Humor und Lokalkolorit erwartet. Das Ungewöhnliche an diesem Buch war für mich der Schreibstil. Ich hatte zuvor noch nichts von Claas Triebel gelesen. Er hat einen - für mich - sehr außergewöhnlichen Erzählstil. Die Geschichte von Walter und seiner Mutter wird abwechselnd erzählt aus seiner und aus ihrer Sicht.

Ich muss sagen, dass ich die Passagen, die die Geschichte aus Sicht von Walters Mutter erzählen, stellenweise als etwas langatmig empfunden habe. Es ist wie ein Bericht oder eine Nacherzählung ohne wörtliche Rede, und die Dialoge haben mir hier manchmal etwas gefehlt. Da haben mir dann die Abschnitte, die von Walter erzählen, besser gefallen, weil sie etwas "lebendiger" waren. Aber das ist natürlich Geschmackssache. Wer diesen ganz besonderen Wortwitz mag, den Claas Triebel ohne Zweifel hat, wird sicher viel Vergnügen mit diesem Buch haben.

Mir hat es auch durchaus gut gefallen, wenn mir auch für einen Kriminalroman etwas die Spannung gefehlt hat.