Rezension

Drecksspiel

Drecksspiel - Martin Krist

Drecksspiel
von Martin Krist

Bewertet mit 4 Sternen

Für mein Empfinden hatte dieser Thriller mal einen Ansatz, der so vielleicht nicht vollkommen neu ist, mir aber bisher eher seltener begegnete und daher auch einfach mal etwas ganz anderes wieder war. Selten hatte ich es nämlich, dass einer der Ermittler ein so unsympathischer Typ war, wie es in diesem Buch der Fall ist.

Aber genau an diesem Punkt, hat der Autor eh etwas geschafft, was ich aus meiner Sicht nur loben kann. Die Charaktere haben in meinen Augen nämlich alle durchaus Charakter. Der korrupte Polizist, der mich einfach nur genervt hat von seiner Art, mit dem ich aber ab und an doch glatt auch ein wenig Mitleid hatte, denn egal, wie unsympathisch er mir war, wusste ich doch, was er auf jeden Fall nicht getan hat. Dann David, als ein Charakter, der irgendwie auch nicht ganz glatt war, aber trotz seiner Macken, Ecken und Kanten, einfach doch ein ganzes Stück sympathischer wirkte, auch wenn ich mich immer noch frage, was alles genau hinter ihm steckt, denn es gibt so viele Hinweise, aber keine vollständige Erklärung, was mich jedoch immer noch auf einen Nachfolger hoffen lässt, ebenso, wie das Ende, das, wenn auch relativ abgeschlossen, noch einige Stränge offen gelassen hat und das auf eine Weise, wo meines Erachtens nach, einfach noch etwas kommen muss!

Und nicht nur die Protagonisten sind einfach sehr gut gearbeitet, es ist auch so, dass die vielen kleinen Nebencharaktere so plastisch und real wirken, dass sie den Roman eindeutig bereichern und nicht nur wie Statisten wirken, die ein Rolle haben und eigentlich aber flach wie das Blatt Papier sind, auf denen ihre Aktionen stehen. Allein das hat mir an dem Roman schon sehr gefallen.

Dazu kam, dass mir lange nicht klar war, wie am Ende alles zusammenhängen würde, aber, dass es irgendwo einen Zusammenhang geben musste, war klar. Und es hat einfach Spaß gemacht, mitzuerleben, wie die einzelnen Fäden der Geschichte langsam anfingen ein einheitliches und klarer erkennbares Muster zu ergeben, dass eine sehr harte Geschichte erzählt, aber gerade das, fand ich an dem Buch gut. Es war einfach mal so anders, dass es keinen für mich auch nur irgendwie klar erkennbaren guten gab, denn irgendwie war alles zumindest hellgrau.

Eine sehr düster gezeichnete Geschichte, mit einigem an Spannung, die mir richtig gut gefallen hat, auch wenn ich gern die losen Fäden jetzt schon noch weiter ergründen würde, weil doch auch noch so viel offen geblieben ist, das mich vor allen Dingen neugierig machte.

Kommentare

jasimaus123 kommentierte am 20. Dezember 2013 um 06:42

Muss dir leider, was den Ermittler betrifft entgegen sprechen. Den er ist zwar etwas unzugänglich aber für mich nicht direkt unsympathisch.
Aber besonders in diesem Bereich geht die Meinung oft auseinander :)
Lg. Jasi