Rezension

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dramatisch tiefgreifende Lovestory

Ein Rockmusiker zum Verlieben - Violet Truelove

Ein Rockmusiker zum Verlieben
von Violet Truelove

Bewertet mit 5 Sternen

Violet Truelove – Ein Rockmusiker zum Verlieben, Rezensionsexemplar

Das ehemalige it-Girl Vera Snider hat eine bewegte Vergangenheit, Sex, Drogen und die verzehrende Liebe zu einem Rockmusiker sowie eine heiße Affäre mit einem Surfer. Lange weiß sie nicht mal, wer überhaupt der Vater des kleinen Leanders ist.
Doch als Warden Palmer, der Profi-Surfer, sich sicher ist, dass er der Vater ist, steht er Vera und seinem Sohn bei, beschützt sie und für seine Verlobte Lindsay ist das auch in Ordnung.
Vera jedoch ist unglücklich, denn sie kann ihre große Liebe nicht vergessen. Liam Gordon, den sie bereits seit dem ersten Augenblick im Internat liebt, ist nun ein großer Rockmusiker. Der schnelle Ruhm und tiefe Schuldgefühle, haben den einst eher schüchternen Jungen zu einem drogenabhängigen und gewalttätigen Mann werden lassen, der immer wieder Vera betrügt und verletzt. Um sich selbst und vor allem Leander zu schützen, muss sie ihre große Liebe aufgeben.

Ich möchte mich ganz herzlich für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars bedanken. Dies hat natürlich keinen Einfluss, auf meine ehrliche Meinung.

„Ein Rockmusiker zum Verlieben“ von Violet Truelove ist bereits der dritte Roman aus der „Verlieben“ Reihe. Ich kenne die Vorgänger nicht.
Auch wenn die Story eigenständig gelesen werden kann, hatte ich trotzdem das Gefühl, dass mir nicht ganz unwichtige Details fehlen, und so werde ich in naher Zukunft auch die ersten beiden Teile lesen.

Der Schreibstil ist temporeich, flüssig und locker geschrien. Mit über 400 Seiten hatte ich das Buch in wenigen Stunden durch. Ein richtiger Pageturner. Die Kapitel sind sehr lang, aber durch die verschiedenen Unterkapitel, die in verschiedenen Zeitebenen und aus der Perspektive der verschiedenen Personen spielt, fällt das nicht so auf.
Die Handlung ist wirklich sehr komplex. Ich kenne bisher keinen Liebesroman, der so detailreich, umfassend und mit so viel Tiefe in der Story wie auch in den Charakteren aufgebaut ist. Anfänglich hatte ich Schwierigkeiten in die Geschichte zu kommen, was sicherlich daran lag, dass ich die Vorgängerbände nicht kenne. Doch das verflog schnell, denn einmal in die Geschichte hineinzogen, konnte ich das Buch erst dann zur Seite legen, als ich die Story zu Ende gelesen habe.
Die Grundstimmung des Buches ist eher düster und beklemmend, wird aber immer mal wieder auch aufgelockert.
Das Buch hat mich in die komplette Palette der Emotionen entführt, über Wut, blankes Entsetzen, Traurigkeit, Verbundenheit, Freundschaft, tiefe Liebe, Muttergefühle,... und sämtlichen Zwischensequenzen war alles dabei.
Sämtliche Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, detailreich und glaubhaft beschrieben, besitzen eine Tiefe, als würden mir die Personen gegenüber stehen.
Vera ist Anfang 20, war mir in diesem Buch sympathisch, obwohl die Andeutungen auch darauf schließen lassen, dass sie eine enorme Zicke sein kann. Mit Leander hat sich auf jeden Fall ihr Leben geändert, auch wenn sie noch immer an Liam hängt. Doch zum Wohle aller, hält sie sich von ihm fern, selbst als er unverhofft wieder in ihrem Leben auftaucht. Die Abschnitte aus der Vergangenheit haben sie mir sehr sympathisch gemacht, eine toughe junge Frau, mit einem eigenen Willen und Charme, obwohl es in ihrem Elternhaus nicht gerade liebevoll zu geht. Als sie von Liam immer wieder verletzt wird, bricht es ihr das Herz.
Bei Liam Gordon konnte ich mich nicht entscheiden, ob ich ihn nun mag oder nicht. Seine Vergangenheit hat sehr viel Licht in seine Taten gebracht, dennoch bin ich wirklich zwiegespalten. Dennoch hat mich gerade das Finale und auch seine Vergangenheit überzeugt, dass er es wert ist, eine Chance zu bekommen.
Der Surfer Warden Palmer war mir überwiegend sympathisch, auch wenn er zwischendurch sich einiges geleistet hat, wofür ich ihn hätte schütteln mögen. Wegen seiner Krankheit und seinem enormen Ego will er immer alles unter Kontrolle haben, und so kommt es auch zu unschönen Szenen. Allgemein fand ich ihn aber sehr sympathisch.
Bei Babara Snider haben sich mir sämtliche Nackenhaare hochgestellt, wer so eine Mutter hat, braucht sicherlich keine Feinde mehr.
Dafür war Lindsay einfach fantastisch. Sie mochte ich auf Anhieb, und schon allein deswegen werde ich das erste Buch der „Verlieben“-Reihe lesen müssen.
Aber alle Charaktere hatten ihre Ecken und Kanten und haben die Story absolut rund und stimmig gemacht.
Auch die Handlungsorte sind gut beschrieben, sodass ich sie mir gut vorstellen konnte.

Wer hier eine seichte Liebesgeschichte oder ein Chick-lit-Roman erwartet, ist bei diesem Buch falsch. Wer eine komplexe, dramatische, tiefgreifende, emotionale, spannende, manchmal verstörende aber dennoch Alles-wird-gut-Story mag, der ist mit diesem Buch absolut richtig. Ich bin auf jeden Fall sehr begeistert, auch wenn ich eine gewisse Zeit brauchte, um in die Story reinzukommen.

Das Cover passt zur „Verlieben“-Reihe, ein blauer Hintergrund mit rosafarbenen Blüten.

Fazit: emotionale, komplexe Liebesgeschichte mit besonderer Tiefe der Charaktere und der Handlung, Gefühlschaos pur

Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung und 4,75 Sterne.