Rezension

Der erste Fall für Lucien Lefevre, solider Auftakt einer Reihe

Pastis für den Commissaire - Julie Masson

Pastis für den Commissaire
von Julie Masson

Bewertet mit 4 Sternen

Was für ein herrlicher Sommertag! Als eine Leiche gefunden wird, sinkt Lucien Lefevres Laune allerdings schnell unter den Gefrierpunkt. Da alle Kollegen im Urlaub sind, muss der Commissaire auf sein Feierabendritual – den geliebten Pastis – verzichten. Ausgerechnet in dem beschaulichen Küstenort Contis-Plage hat das Meer den Körper eines Mannes freigegeben, der erkennbar nicht freiwillig gestorben ist. Lefevre macht sich auf die Suche nach der Wahrheit. Und steht einer eingeschworenen Dorfgemeinschaft gegenüber, in der jeder seine eigenen Geheimnisse hat …

Pastis für den Commissaire” ist das 1. Buch um den charismatischen Ermittler Lucien Lefevre. Dieses Buch habe ich entdeckt, während ich mir die Neuerwerbungen der Stuttgarter Zentralbibliothek angeschaut habe und da es ein Erstlingswerk ist, musste ich es einfach lesen. Ich habe zwar den 2. Band vor dem Ersten gelesen aber das fand ich nicht schlimm, da die Bücher in sich abgeschlossen sind.

Am Strand von Contis wird die Leiche eines Mannes angeschwemmt und die Identität ist auch schnell aufgeklärt. Als ranghöchster Beamter muss sich Lefevre auf den Weg nach Contis machen um die Ermittlungen zu übernehmen. Lucien macht das alles andere als freiwillig. Vor Ort wird er nicht gerade freundlich aufgenommen. Bei dem Toten handelt es sich um den deutschen Thomas Schumacher, der von seiner Schwester, die ihn eigentlich besuchen wollte, als vermisst erklärt.

Nach dem Sophie die Sachen ihres Bruders durch gesehen hat, findet sie ein Notizbuch, in dem ihr Bruder alles über die Bewohner des Dorfes notiert hat.Thomas Schumacher ist ein militanter Tierschützer, der die Bebauung der Düne verhindern wollte. Auf dieser besagten Düne hat er eine seltene Vogelart entdeckt. Nach und nach werden pikante Details des Notizbuch enthüllt und quasi jeder Einwohner von Contis hätte ein Motiv gehabt. Lucien hadert mit sich und versucht alle Informationen auf seinem Tablet PC zu speichern und auszuwerten.

Der größte Teil des Buchs wird aus Lucien Sicht erzählt aber stellenweise kommt es zu einem Wechsel der Perspektive und es wird aus Sophies Sichts geschildert. "Pastis für den Commissaire" ist ein solide geschriebener Krimi, über einen Ermittler, der in allen Lebenslagen auf seinen Pastis zurück greift. Ich muss gestehen, dass ich bis zum Schluss nicht wusste, wer der Täter ist und die Lösung des Falls, mit Luminol (Luminol kennt man vor allem aus amerikanischen Thrillern) hat mich überzeugen können. Da ich nebenbei, als Vergleich einen deutlich schwächeren Krimi gelesen habe, bekommt dieser Krimi 3,5 von 5 Sternen und ich bin gespannt, ob es noch einen dritten Band geben wird. Ich habe den ersten und auch den zweiten Band ziemlich gerne gelesen, da ich Lucien ziemlich interessant finde und mich fragen, ob es für ihn und Sophie eine gemeinsame Zukunft geben wird. Ich muss aber auch dazu sagen, dass meine Erwartungen nicht allzu hoch waren.