Rezension

Den siebten Fall von Flavia löst das Mädel in Kanada...

Flavia de Luce 7 - Eine Leiche wirbelt Staub auf
von Alan Bradley

Bewertet mit 4 Sternen

"Aha", machte sie. "Das gefällt mir aber gar nicht." Ich habe schon öfters festgestellt, dass man nie erfährt, wie viel Grad Temperatur man tatsächlich hat - es sei denn, alles ist in Ordnung. (...da ist was dran...)

Inhalt:

Nach den Offenbarungen um die Person ihrer Mutter, tritt die junge Flavia de Luce die Nachfolge derer an. Dafür wird sie aber nach Kanada in 'Miss Bodycotes höhere Mädchenschule' geschickt! Für die zwölfjährige Chemie-Fanatikerin beginnt somit ein neuer Lebensabschnitt. Kaum in der Schule angekommen stößt Flavia überraschend auf eine Leiche, die eingewickelt in einem 'Union Jack', der britischen Flagge aus dem Kamin ihres Zimmers purzelt. Nachdem sich die Aufregung gelegt hat, erfährt sie, dass in der letzten Zeit drei Mädchen aus der Mädchenschule verschwunden sind. Widersprüchlich dazu wird ihr von der schüchternen Amelia Scarlett erzählt, dass sie Clarissa Brazenose, welche eine der drei Verschollenen ist, auf dem Schulgelände gesehen hat. Flavia versucht hinter die Geheimnisse zu kommen, allerdings erschweren ihr die eigenartigen Lehrerinnen, von denen eine sogar mal als Mörderin vor Gericht stand, sowie die verschiedenen Charaktere der Schülerinnen die Forschungen. Sie weiß nicht, wem sie trauen kann und wem nicht. Und dann steht noch die Frage in dem Raum, was die junge de Luce überhaupt auf der Schule soll, auf der ihre Mutter Harriet auch nach ihrem Tod überraschend hoch angesehen wird...

Meinung:

Der siebte Band der Serie um die chemie-versessene Hobby-Detektivin Flavia de Luce mit dem Titel 'Eine Leiche wirbelt Staub auf' ist ungewohnt, spielt er doch in Kanada und somit auf einem neuen Territorium. Flavia wird in eine höhere Schule gebracht, in der schon ihre Mutter lernte und muss sich dort unter unbekannten Umständen zurecht finden. Trotz aller Hürden gelingt ihr das auf ihre dickköpfige Art und Weise gut. So hat der Autor Alan Bradley für alle Fans der Reihe den richtigen Nerv getroffen, konzentriert sich aber im ersten Dreiviertel des Romans mehr auf diese Umstände, denn auf die Leiche, welche Flavia praktisch direkt vor die Füße fiel. So lebt der Roman von dem Abenteuergeist der jungen Hauptperson und erfreut den Leser mit ihrer Spontanität und ihrem Witz. Ob dies neuen Lesern ausreicht, um den Lesestoff als spannenden Krimi einzustufen - da bin ich mir nicht sicher. Mir hat dieses Abenteuer fern der Heimat aber gefallen, wobei ich am Ende doch schon einige offene Fragen über das 'Warum' habe. Vielleicht wird dies sich im nächsten Band klären, denn die englische Originalausgabe steht schon in den Startlöchern ... und erscheint hoffentlich bald dann auch im deutschsprachigen Raum!

Fazit:

Ein guter Flavia-Roman, der aber tendenziell eher was für eingefleischte Fans ist...

8,2 Sterne