Rezension

Bitte mehr davon!

Wilhelmstadt. Die Abenteuer der Johanne de Jonker 01. Die Maschinen des Saladin Sansibar - Andreas Dresen

Wilhelmstadt, Die Abenteuer der Johanne deJonker - Die Maschinen des Saladin Sansibar
von Andreas Dresen

Bewertet mit 4.5 Sternen

Meine Meinung:
Das Genre “Steampunk-Fantasy” war in Buchform Neuland für mich. Da ich aber Filme, wie beispielsweise “Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen” ganz toll fand, hatte ich keine großen Bedenken, dass mir auch das Lesen solchen Stoffs gefallen würde.
Und Andreas Dresen hat es auch wirklich geschafft, mich sofort in den Bann seiner “Wilhelmstadt” zu ziehen. Sein Schreibstil ist lebendig und sehr anschaulich. Man kann förmlich den Dampf aus den Schloten wabern sehen und die schlechten Gerüche in den Armenvierteln hängen schwer in der Nase.
Viele skurrile und eindrucksvolle Geschöpfe, die er sich erdacht hat, ließen mich beim Lesen immer wieder staunen über den Einfallsreichtum. Ob es nun eine gefräßige, dampfbetriebene Katze ist, die stinkende Rülpser ausstößt oder eine mechanische Brieftaube – die Maschinen begleiten uns durch das ganze Buch und manche sorgen sogar für einige Lacher.
Auch die Protagonisten sind gut ausgearbeitet und wirken lebendig.
Johanne ist eine starke Frau, die sich in einer Welt behaupten muss, die von Männern regiert wird. Unterstützt wird sie dabei von ihrem treuen Diener Joseph, dessen Frau Marianne und der ehemaligen Luftnomadin Miao, die buchstäblich das Schicksal zu ihr geführt hat.
Johannes Gegenspieler sind zumeist recht geheimnisvolle Charaktere, die es ihr nicht leicht machen und mehr als einmal ihr Leben bedrohen. Die Geschichte liest sich fast von selbst, Seite um Seite kommt man dem Geheimnis näher, doch alles wird am Ende nicht aufgeklärt. Das Buch ist Teil eins einer Reihe, und ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht.

Fazit:
Eine toll durchdachte, spannende Geschichte mit vielen skurrilen Maschinen und Charakteren, die das Lesen zum Vergnügen machen. Bitte mehr davon!

Bewertung:
4,5 Sterne
Ein halber Punkt Abzug ist für einen “Running Gag”, den ich leider schon bald für überstrapaziert hielt.