Rezension

Autobiografische Familiengeschichte

Die Schuhe meines Vaters -

Die Schuhe meines Vaters
von Andreas Schäfer

Bewertet mit 5 Sternen

In der jüngeren Vergangenheit schreiben Autoren, Schauspieler und ähnlich bekannte Personen gerne ihre Familiengeschichten in Buchform. Und alle sind sie sehr besonders, weil jede Familie ihr eigenes Schicksal hat. Das gilt auch für das vorliegende Buch von Andreas Schäfer. Anlass für es war der unerwartete Tod seines Vaters vor einigen Jahren, als er vor die Entscheidung gestellt wird, wann die Maschinen abgestellt werden. Auch ein ärztlicher Behandlungsfehler und sogar eine eigene Mitschuld stehen im Raum. Zwei Jahre später versucht der Autor dann beim Schreiben herauszufinden, wer sein Vater war, zu dem er aufgrund seiner Charakterzüge immer ein schwieriges Verhältnis hatte. Wir lesen interessante Etappen – die Kindheit im nationalsozialistischen Berlin mit eher distanzierten eigenen Eltern, die Ausbombung des elterlichen Wohnhauses, dem Studium als erstem aus seiner Familie, der von den Eltern missbilligten Ehe mit einer Griechin, dem Familienleben, und immer wieder von den Wutanfällen sowie der auf sich selbst bezogenen Eloquenz des Vaters. Aber auch sehr viele schöne Momente finden Eingang in die Schilderungen. Am Ende kann der Autor das Tun des Vaters sehr viel besser nachvollziehen und verstehen, so dass eine Versöhnung der beiden gelungen ist.

Sehr lesenswert.