Rezension

Außergewöhnlich, actionreich und mit eigenwilligen Ermittlern - super!!

Frostmond -

Frostmond
von Frauke Buchholz

Bewertet mit 5 Sternen

Ein super spannender Krimi mit einem cleveren Plot, außergewöhnlichen Ermittlern und einem actionreichen Ende. Ein echter Pageturner !

"Frostmond" von Frauke Buchholz ist im Februar 2021 als Taschenbuch mit 288 Seiten bei Pendragon erschienen.

Der Krimi spielt in Kanada. Immer wieder verschwinden junge Frauen indigener Herkunft entlang des Transcanada-Highways. Das scheint die Polizei allerdings nicht sehr zu beschäftigen.

Dann wird die Leiche der 15-jährigen Jeanette Maskisin in Montreal angespült, und die Ermittler Jean-Baptiste LeRoux und Ted Garner werden auf den Fall angesetzt. Jeanette gehört zum Volk der Cree, und als der Kanadier LeRoux und der amerikanische Profiler Garner in ihrem Heimatort auf Spurensuche gehen, stoßen sie auf ein schockierendes Elternhaus und eine Mauer des Schweigens....

Eile ist geboten, denn es könnte weitere Opfer geben, und außerdem wurde dem Täter Rache geschworen...

Der Schreibstil der Autorin ist sehr ansprechend, detailreich und hat mich komplett abgeholt. Ihre besondere, unverblümte Ausdrucksweise hat mir großen Lesespaß gemacht und die zwei Ermittler, beide grundverschieden und das Gegenteil von einem funktionierenden Team, finde ich jeden auf seine Weise großartig.

LeRoux ist hinter jedem Rock her, denkt mehr mit seinem besten Stück als mit dem Verstand und zeigt insgesamt nicht das allergrößte Interesse an seinem Beruf.

Garner, extra herzitiert als großer Profiler, ist ziemlich überheblich und hegt deutliche Vorurteile gegenüber der indigenen Bevölkerung und kann oder will das kaum verhehlen. Außerdem scheint er ein recht pragmatischer Mensch mit wenig Empathie zu sein.

Beide können sich gegenseitig nicht wirklich leiden, aber in extremen Situationen zeigt sich auch bei den beiden die sympathische, menschliche Komponente...

Dann ist da noch Leon, der Cousin von Jeanette Maskisin, der nicht mit der Polizei zusammenarbeiten möchte, aber dennoch selbst hinter dem Mörder seiner Cousine her ist...

Frauke Buchholz hat eine ganz besonderen Art und Weise, die Atmosphäre darzustellen. Die Zustände im Reservat, die Probleme der Indianer, der Alkoholismus und insbesondere die Zustände in Jeanettes Elternhaus sind sehr authentisch beschrieben und haben mich wirklich erschüttert.

Was Jeanette durchmachen musste, und auch was Leon später auf den Spuren des Mörders erlebt, kommt sehr eindrucksvoll herüber.

Insgesamt ein super spannendes Buch mit einem cleveren Plot, einem besonderen Schreibstil, außergewöhnlichen Ermittlern und einem actionreichen Ende. Ein echter Pageturner, den man nicht verpassen sollte!