Rezension

An einigen Stellen leider zu unrealistisch.

Lazarus - Lars Kepler

Lazarus
von Lars Kepler

Bewertet mit 4 Sternen

Beginnend mit dem Erscheinungsbild des Buches kann ich sagen, dass das Cover ein absoluter Blickfang ist und mir sehr gut gefällt. Es stellt einen ziemlichen Kontrast zu den vorherigen Bänden dar, die alle in grau und etwas orange gehalten sind. 

Der Schreibstil ist wie gewohnt flüssig und mitreißend. Brutalität wird wunderbar beschrieben. Vollkommen egal, wie ein Tatort aussieht, jedes Detail wird dem Leser nähergebracht. Für Fantasie des Lesers ist da wenig Spielraum, was mich persönlich aber nicht gestört hat. 
Was sehr gelungen war, ist die Tatsache, dass alles dem Leser so geschildert und erklärt wird, dass ich mir vorstellen könnte, dieses Buch auch ohne die Vorgänger zu kennen, zu lesen und gut damit klarzukommen. 

Die Handlung ist ein Fall für sich. Ich hatte das Gefühl, dass je mehr sich das Buch dem Ende zuneigte, nur noch Wert auf Spannung und Action gelegt wurde. Der Realitätsbezug existert gar nicht, wodurch das Ende alles andere als realistisch ist und sehr übertrieben wirkt. 
Im Mittelteil finden sich einige Längen, die man meiner Meinung nach hätte kürzen können. 
Hinzu kommen Dialoge, die sich nur im Kreis drehen und nicht wirklich zu etwas führen. 
Jurek als Gegenspieler, war mein absoluter Liebling in dem Buch, obwohl seine Darstellung als allwissende Person manchmal nicht ganz passend war und das Buch sich erneut von der Realität entfernte. 

Dennoch muss ich sagen, dass die positiven Aspekte deutlich überwiegen und das Buch insgesamt wirklich fesselnd ist und den Leser mitreißt. 

Fazit: 
Insgesamt gelungen, obwohl ich den Vorgänger besser fand. 
Wer über unrealistische Handlungen hinwegsehen kann, wird viel Freude mit diesem Buch haben.