Rezension

Algen – gesund und gefährlich

Herbst in der Bretagne -

Herbst in der Bretagne
von H. K. Anger

Bewertet mit 3 Sternen

Sophies entdeckt in ihrer Bistroküche die Liebe zu essbaren Algen. Auch der Meeresbiologe, der dieses Thema erforscht, gefällt ihr. Als Sophie eine junge Fischerin, die sich für Umweltbelange einsetzt, tot auf einem Boot findet, endet die Idylle im bretonischen Erquy. Sophie ist sich nicht mehr sicher, wem sie überhaupt noch trauen kann.
Das Cover zeigt einen schroffen Küstenabschnitt der Bretagne, der dunkle Himmel verweist auf das Krimigenre. Sprecherin Jutta Seifert leistet hier einen erheblichen Anteil daran, dass sich der Hörer in diesem Wohlfühlkrimi auch wirklich wohlfühlen darf. Die Geschichte selbst lebt durch das Zusammenspiel der sympathischen Hobbydetektive um Bistroköchin Sophie, sowie dem Auftauchen der weniger zugänglichen Personen, die zur Erhöhung der Spannung in größerer Zahl auftauchen. 
Die Autorin behandelt in diesem Roman neben dem Thema Umwelt – hier vorwiegend die Nitratbelastung durch intensive Landwirtschaft - auch häusliche Gewalt, Abhängigkeit und etliche weitere Fragen. Insgesamt war mir diese Vielfalt an mancher Stelle zu übertrieben, waren einige Klischees überflüssig und manche Handlungen und Reaktionen unglaubwürdig und nicht passend. Auch fehlte mir ein wirkliches „Ermitteln“ der selbsternannten Hobbydetektive. Da ich den ersten Teil der Sophie-Vidal-Reihe nicht kenne, mögen die Freunde damals etwas herausgefunden haben, in diesem Band ist es der Zufall, der die Köchin – sehr spät – auf die richtige Fährte bringt. 
Die angenehme Stimme und Betonung der Sprecherin Jutta Seifert machen die Geschichte trotz einiger Mängel aber zu einem Hörbuch, das einem etliche Stunden kurzweiliger Unterhaltung bietet.