Rezension

Zwei Morde, drei Leichen und dann auch noch ein Schwabe!

Ein Mord und zwei Leichen - Alexander Bálly

Ein Mord und zwei Leichen
von Alexander Bálly

Bewertet mit 3 Sternen

Ludwig Wimmer ist pensionierter Fleischermeister und langweilt sich daher ein bisschen. Zusammen mit seiner Enkelin Anna macht er eine Tour ins Altmühltal mit, bei dem Wolnzacher Geschäftsleute lernen sollen, wie das mit dem sanften Tourismus funktioniert. Als nach einem E-Bike-Test die Leute wieder zurück zum Bus kommen, finden sie dort zwei Tote vor und Wimmer samt Enkeltochter befinden sich mitten in einem Kriminalfall (nicht zum ersten Mal). Die beiden Hobbydetektive stürzen sich begeistert in die Ermittlungen, wobei sie dem Ingolstädter Kripoteam immer einen Schritt voraus sind. Während die 13jährige Anna ein digital Native ist und sich um die computergestützten Nachforschungen kümmert, macht es Wimmer auf die altmodische Tour. Er wandert herum und redet mit den Leuten. Dabei kommt so manches über die Toten und auch die Lebenden heraus - so viel, dass sich der Mörder bemüßigt fühlt, ein weiteres Mal zuzuschlagen.

Gut gefallen haben mir die Verwendung der Dialekte, die trotz Wiedererkennungswert (Schwaben/Bayern) für einen Preußen kein Problem darstellten zu verstehen. Auch hat der Autor ausgiebig recherchiert, was die Arbeit der Polizei angeht. Der Fall selbst hat mich nicht packen können, mir schien es, als läge die Hauptsache dieses Buches eher in der Ausarbeitung skurriler und stark überzeichneter Personen. Andere Leser lobten in dieser Hinsicht auch den hohen Humoranteil - der ging völlig an mir vorbei, obwohl ich selten zum Lachen in den Keller gehe. Ich denke, dieser Krimi ist eher was für Leute, die gern Rita Falk lesen und deren Hauptaugenmerk auf den Beziehungen zwischen den einzelnen Personen liegt und weniger für Leser, die lieber einen komplizierten Fall gehabt hätten und den Regioanteil eher nebenbei als angenehmes Schmankerl genießen.