Rezension

Zu viel Kitsch

Wenn der Frost dein Herz berührt -

Wenn der Frost dein Herz berührt
von Brittainy C. Cherry

Bewertet mit 3 Sternen

Starlet ist eine Perfektionistin und hat ihr Leben vorgeplant. An ihrem einundzwanzigsten Geburtstag erwischt sie ihren Freund beim Fremdgehen. Das verletzt sie sehr. Zumindest hat es erst den Anschein. Aber das verfliegt wahnsinnig schnell. Eigentlich war der Freund nur für die ersten Szenen wichtig, damit Starlet in eine neue Richtung gedrängt wird. Danach verschwendet sie nämlich nicht mehr einen Gedanken an ihn. Fand ich im Nachhinein ehrlich gesagt unnötig. Kurz nach der Sache mit ihrem Freund trifft sie auch schon auf einer Party auf Milo, der echt lustige und flirty Sprüche bringt. Mochte ich sehr, denn sie hat das ordentlich aus der Fassung gebracht.

Milo ist ein nach außen hin verschlossener Typ. Im Inneren ist bei ihm aber viel los. Seine Mutter ist vor nicht mal einem Jahr gestorben, was ihn sehr aus der Bahn geworfen hat. Er hat immer noch stark mit der Trauer zu kämpfen und ist bereits in eine Depression gerutscht. Nur Frauen oder Zeit mit seinen Freunden helfen ihm mit der Stille klarzukommen. Mit seinem Vater hat er seitdem auch kein allzu gutes Verhältnis mehr. Auch sein Vater versinkt in seiner Trauer. In der High School wird Milo immer schlechter. Denn durch die Depression hat er die Lust am Leben verloren und sieht keinen Sinn im Lernen. Der Rektor, sein Onkel, organisiert eine Nachhilfelehrerin für ihn und erzählt ihm von einem Brief seiner Mutter, den er zu seinem Schulabschluss erhalten soll. Für ihn definitiv eine Motivation es zu schaffen.

Starlet hat ebenfalls ihre Mutter verloren. Allerdings ist das mittlerweile schon eine Weile her, sodass sie mittlerweile gut mit der Trauer umgehen und leben kann, obwohl eher sie die Emotionale ist. Auch mit ihrem Vater hat sie ein gutes Verhältnis. Generell fand ich ihren Vater, Eric, als Charakter einfach nur klasse. Starlet hat nach dem Tod ihrer Mutter angefangen den Weg ihrer Mutter zu gehen. Sie hat bestimmte Merkmale kopiert und den gleichen Berufsweg gewählt. Aktuell ist sie für ein Praktikum in einer High School und trifft dort auf Milo. Das findet sie schockierend. Und nun muss sie ihm auch noch Nachhilfe geben. Aber ich fand es schön, dass sie die Aufgabe trotzdem professionell angegangen ist und auf seine Lernweise eingeht.

Milo und Starlet kommen sich schnell näher. Insbesondere weil sie beide ihre Mutter verloren haben. Dabei kann Starlet Milo gut helfen. Sie versteht seinen Schmerz und ist für ihn da. Langsam, aber sicher taut Milo wieder auf und fängt an glücklicher zu werden. Fand ich richtig schön. Doch auch ohne diesen gemeinsamen Verlust merkt man, dass die zwei Gefühle füreinander haben und dass sie sich immer näherkommen. Dabei bedient sich die Autorin hier an einigen Klischees. Teilweise war es mir etwas zu klischeehaft. Das Problem, das die ganze Zeit über ihnen schwebt, ist eben, dass sie seine Lehrerin ist und sie natürlich nichts mit einem Schüler haben darf. Doch das ist nicht alles. Im Laufe des Buches erhält Milo dann auch noch eine Krankheit diagnostiziert, die sein Leben stark verändert. Milo will für Starlet keine Belastung darstellen und stellt die Beziehung in Frage. Starlet hat auch noch mit einer Identitätskrise zu kämpfen, die sie einholt. Alles wichtige und schwere Themen.

 

Fazit:

Ich muss sagen, dass ich normalerweise mehr von Cherrys Büchern mitgerissen werde. Emotional hat es mich nicht so richtig abgeholt. Aber auch von der Storyline habe ich mehr erwartet. Hier hat der Kitsch doch stark die überhandgenommen. Starlet und Milo sind zwei tolle Charaktere, die beide eine Entwicklung durchmachen. Aber es wirkte an vielen Stellen entweder zu konstruiert oder einfach zu viel.

3/5 Sterne