Rezension

zu kühl geschrieben

Die Entflammten
von Simone Meier

Bewertet mit 3 Sternen

Sonnenblumenköpfe zieren das Cover des Buches Die Entflammten von Simone Meier. Diese Sonnenblumen sind eindeutig mit dem niederländischen Maler Vincent van Gogh verbunden und passt daher sehr gut zu dem Buch. Denn laut des Klappentextes geht es in dem Buch, wenn auch um einen Teil seiner Familie und seine Bilder.
Als Jugendliche hatte ich das große Glück in den 1980iger Jahren das berühmte Van Gogh Museum in den Niederlanden besuchen zu können und während dieser Führung wurde auch ein kleines bisschen die Geschichte der Bilder angerissen. Folglich war ich sehr neugierig auf dieses Buch und auf die ganze Geschichte von Jo van Gogh-Bonger und Theo dem Bruder von Vincent.

Schon gleich zu Beginn empfand ich das Buch sehr kühl und brauchte tatsächlich mehrere Anläufe um es zu lesen. Zwar war die Geschichte von Theo und Jo interessant aber leider nicht mit dem nötigen Gefühl erzählt. Es wirkt kalt, teilweise frostig obwohl es um eine tragische Liebe zweier Menschen geht, die in einer Zeit lebten in der vieles nicht leicht, aber doch sehr lebhaft und künstlerisch geprägt war. Auch der Anriss von Vincent van Goghs Leben und Grund seines Selbstmordes kam sehr eisig daher.
Jo’s Leben als alleinerziehende Mutter und ihr Weg aus Vincents Bilder bekannt und berühmt zu machen wird teilweise empathielos. Leider ist dieser Teil nicht so gut gelungen.

In dem Abschnitten in denen es um Gina und ihren Vater geht wirkt etwas wärmer. Allerdings konnte dies dann am Ende doch nicht mehr wirklich eine Rettung für das Lesegefühl herbeiführen. Schade dass ein so starkes Thema nicht so wie angekündigt umgesetzt wurde. Daher bin ich eher enttäuscht von Die Entflammten, denn leider konnte die Autorin mich zu keiner Zeit so richtig für das Buch entflammen. Schade, aber die Bilder von Vincent van Gogh werden immer mein Favorit sein.