Rezension

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Zu gewollt

Battle Island - Peter Freund

Battle Island
von Peter Freund

Bewertet mit 2 Sternen

Inhalt
Eigentlich hat Louisa gar kein Interesse daran in der Öffentlichkeit zu stehen. Ihr ist auch nicht ganz klar, weshalb alle so verrückt nach den Sendungen von YOUR TV sind. Doch dann hört sie von einer neuen Show, die bald starten soll, und bewirbt sich gezwungenermaßen um einen Teilnehmerplatz. Bei ihrer Mutter wurde ein furchtbarer Tumor entdeckt und die Therapie ist äußerst kostspielig. Der Gewinn der Show würde die Kosten der Therapie decken, doch dazu müsste sie sich gegen die restlichen Teilnehmer durchsetzen. Schon bald merkt Lou aber, dass die harmlosen Spiele von Battle Island nicht alles sind, was die Produzenten sich haben einfallen lassen. Eine Bedrohung ist zur Insel unterwegs und hat keinerlei Skrupel über Leichen zu gehen.

Meine Meinung
YOUR TV ist der angesagteste Sender der Zeit. Die Menschen verzehren sich geradezu nach den Shows, die dort laufen. Nun soll eine Neue auf die Beine gestellt werden, Battle Island. In ganz Europa werden dafür Teilnehmer gesucht, doch nur zehn von ihnen dürfen schließlich auf die abgelegene Insel zu den Dreharbeiten.

Louisa Harder, genannt Lou, jobt beim Fernsehsender und erfährt so von der Show. Eigentlich hat sie an so etwas kein Interesse, da auch ihr Freund gegen die Medien ist, doch ein Unglück zwingt sie doch dazu sich zu bewerben. Ihre Mutter ist krank und die einzige Therapie gibt es in Amerika, allerdings ist sie äußerst kostspielig. Da Lou aber schon ihren Vater verloren hat, will sie alles tun, um wenigstens ihre Mutter zu retten. Durch die Hilfe von Mannings, dem Leiter des Senders, bekommt sie die Gelegenheit um den Preis zu kämpfen, doch die Konkurrenz ist groß, denn jeder will nun man der Sieger sein.

Die Idee, die Peter Freund hier aufgreift, ist keinesfalls neu. Entfernt erinnert sie an "Panem" von Suzanne Collins oder auch "Isola" von Isabel Abedi. Doch obwohl die Idee durchaus gut ist und vielversprechendes Potenzial aufweist, konnte der Autor es nicht ausnutzen. Der Einstieg weckt Interesse, baut etwas Spannung auf, lässt diese aber dann verpuffen. Man liest, wie Lou ins Casting kommt, die anderen Kandidaten kennen lernt und schließlich auf die Insel gebracht wird. Doch hier, wie die Spannung hätte gesteigert werden können, flacht es ab. Es folgen alberne Spielchen und in die Länge gezogene Aufgaben. Selbst dann, als sie Spannung durch Ereignisse hätte in Kraft gesetzt werden sollen, entsteht keinerlei Nervenkitzel. Es schien, als würde man verzweifelt versuchen spannend zu sein, doch dieser Zwang bewirkte eher das Gegenteil. Ich weiß auch nicht, für mich war es einfach zu gewollt.

Selbst die Protagonistin war zu gestellt. Lou war nicht unsympathisch, doch manchmal kam sie so perfekt rüber. Sie urteilt über die anderen Teilnehmer, hat immer einen Plan und kann scheinbar alles alleine lösen. Ihr fällt alles in den Schoss, ohne das sie wirklich etwas dafür tun muss.

Ich muss leider sagen, dass ich von diesem Buch mehr erwartet habe. Es heißt "Battle Island" und weckt allein dadurch ja schon gewisse Erwartungen, stattdessen erinnerte es aber eher an das Dschunglecamp, nur ohne die ekelhaften Essprüfungen. Peter Freund hat einen tollen Schreibstil, es kann gut umschreiben und seine Texte lesen sich leicht und schnell. Doch so gut er auch schreibt, der Inhalt davon überzeugt nicht.

Fazit
Peter Freund ist zweifellos ein guter Autor, doch aus dieser Geschichte hat er leider nicht das ganze Potenzial ausgeschöpft. Die Handlung wirkte erzwungen und Spannung ließ sich auch kaum finden. Lou war zwar eine sympathische Protagonistin, doch auch ihre Aktionen waren nicht überzeugend. Die Idee des Buches mag toll gewesen sein, die Umsetzung ist aber voller Mängel.