Rezension

Tempreiches Jugendbuch

Battle Island - Peter Freund

Battle Island
von Peter Freund

Unsere Protagonistin Louisa bewirbt sich bei der neuen TV-Show "Battle Island" um den Hauptpreis, 1 Million Euro, zu gewinnen. Damit will Sie die Therapie für Ihre todkranke Mutter finanzieren. Was als ganz "normale" TV-Show anfängt wird schnell ein Kampf um Leben und Tod....

Das erste Kapitel geht schon mal gut los und wir werden mitten ins Geschehen geworfen und begleiten unsere Protagonistin Lou dabei wie sie um Ihr Leben rennt. Der Autor hat hier mal was neues versucht, in dem er Mitten in der Geschichte anfängt und sich dann durch Rückblenden langsam vorarbeitet. Zu Anfang war dies für mich verwirrend und ich hab sicherheitshalber nochmal nachgeschaut ob ich nicht doch einen zweiten Teil in den Händen halte. Als dies aber nicht der Fall war und ich mich dann aber schnell zurecht gefunden habe, gefiel mir die Idee außerordentlich gut.

Die Handlung wird einmal aus der aktuellen Sicht und aus Rückblenden erzählt. Das hat den Spannungsbogen sehr gut aufrecht erhalten, da man wissen wollte wie es zu alldem kam.

Einige Sachen kamen mir aber leider doch zu weit hergeholt vor und viel zu überspitzt, wie z.B. der Kapitän am Anfang. Niemals verhält sich jemand so Gegenüber einem Kind. Auch, in welche Richtung sich die ganze Story entwickelte und der "Showdown" haben mir nicht ganz so gut gefallen.

Dafür aber wiederum die ganzen versteckten Botschaften gegenüber der Fernsehbranche. Wir erlebten mit wie skrupellos um Einschaltquoten gekämpft wird und das den Verantwortlichen dafür jedes Mittel Recht ist. Und man wird sich dann schon bewusst das es natürlich auch im "echten Leben" so ist. Da wird nicht der Publikumsliebling von den Zuschauern gewählt sondern vom Medienboss höchst persönlich.

Zu den Protagonisten konnte ich auch keine so tiefe Bindung aufbauen. Klar, Lou als Hauptprotagonistin ist taff, klug und sportlich, aber trotzdem war sie mir etwas zu unnahbar. Und es gab schon einige deutliche Parallelen zu Katniss Everdeen, wie z.B. der Bogen oder ihr geflochtener Zopf. Ja, und die anderen Protas waren mir irgendwie auch egal. Bei einigen verstehe ich immer noch nicht was diese in der Story zu tun hatten und das ein oder andere Mal musste ich schon scharf nachdenken über wen ich da jetzt gerade lese. Hier glaube ich schon das ein oder zwei weniger besser gewesen wären.

Trotz der Kritikpunkte hat mir das Buch gut gefallen. Eine Geschichte in der nichts ist wie es scheint und man dem Fernsehen nicht alles glauben darf. Eine rasante Geschichte die mich gut unterhalten hat.