Rezension

Zu diesem Buch habe ich leider gar keinen Zugang gefunden

Arctic Mirage -

Arctic Mirage
von Terhi Kokkonen

Bewertet mit 2 Sternen

Meine Vorstellungen und Erwartungen an dieses Buch haben sich mit der erzählten Geschichte leider gar nicht gedeckt.

„Es war ein stilles, latent deprimiertes Miteinander. Beide schleppten Geheimnisse mit sich herum, die sie auf keinen Fall offenbaren wollten und die sich wenige schwer und lebensbestimmend anfühlten, wenn sie zusammen waren, weil es dem anderen ähnlich ging.“ (S. 77)

 

Meine Meinung:

Ich war sehr gespannt auf das Buch und hatte mir durchaus viel davon versprochen.  Ich mochte das Setting und die Grundidee der Story. Mir gefiel es gut, dass wir direkt mittenrein geworfen werden in die Geschichte, ohne großes Vorgeplänkel. Das alles reizte mich von der ersten Seite an.

Doch sehr schnell stelle sich bei mir eine erste, ernsthafte Ernüchterung ein, denn alle - wirklich alle! - Charaktere in diesem Buch waren mir unsympathisch. Ganz besonders die beiden Protagonisten Karo und Risto. Ein Buch so ganz ohne Sympathieträger hat es bei mir generell eher schwer.

Aber das war bei Weitem noch nicht alles. Leider. Fangen wir mit dem Schreibstil an. Dieser ist distanziert, unnahbar und irgendwie unwirklich und damit nicht nach meinem Geschmack. Dazu kommt eine Storyline, die - trotz der geringen Seitenzahl des Buches – immer wieder in Nebenstränge abdriftet, die für meinen Geschmack für die Hauptstory absolut unnötig gewesen sind. Vieles erweist sich am Ende als sehr vorhersehbar, auf eine überraschende Wendung, einen intelligenten Plottwist oder auch einen einfachen „Aha-Moment“ musste ich leider verzichten. Schade, sehr schade.

Die Geschichte lässt viel Raum für Spekulationen und eigene Interpretation - genau genommen sehr viel Raum. So füllt wohl am Ende jede(r) Lesende die leer gebliebenen Stellen der Geschichte mit selbst gedachten Puzzlestückchen, so dass sich immer ein etwas anderes, aber insgesamt verwirrendes Bild ergeben wird. Wollte die Autorin genau diese Gefühle erzeugen, uns genauso verwirren wie ihre Protagonistin? War der distanzierte, kalte und lückenhafte Schreibstil ein bewusstes Stilmittel, um uns die Gefühlslage der Charaktere zu transportieren? Wenn dem so wäre, ist das aus meiner Sicht durchaus respektabel. Aber ich weiß es einfach nicht. Vielleicht ist das Buch auch einfach nur (in meinen Augen) nicht gelungen und „löchrig“ erzählt und ich interpretiere jetzt viel zu viel Tiefgang hinein. Und so verbleibt nach der letzten Seite ein unzufriedenes Bauchgefühl und die Erkenntnis, dass dieses Buch mich (persönlich) leider absolut enttäuscht hat.

Letztlich muss ich sagen, dass es nur einen einzigen, klitzekleinen positiven Lichtblick für mich gab. Während alle Charaktere in diesem Buch gefährlich nah entlang ihres eigenen, persönlichen Abgrundes tänzeln, schafft es am Ende eine Figur, sich dem zerstörerischen Sog doch noch zu entziehen. Und so ist mir ganz zum Schluss eine Figur doch noch sympathisch geworden. Zumindest ein kleines Bisschen. Immerhin…

 

FAZIT:

Meine Vorstellungen und Erwartungen an dieses Buch haben sich mit der erzählten Geschichte leider gar nicht gedeckt.