Rezension

Wirklich schlimmer, düsterer Fall mit etwas instabiler Ermittlerin

Weißer Flieder -

Weißer Flieder
von Cecilia Sahlström

Bewertet mit 3 Sternen

Der Sommer und die Ferien sind greifbar nahe, als im Stadtpark von Lund ein schwerstverletztes Mädchen aufgefunden wird. Der junge Mann, der sie mit einem Fliederzweig in den Händen entdeckte, ist der Sohn von Kommissarin Sara Vallén, und dieser wird der Fall umgehend entzogen…

Cecilia Sahlström hat ein wirklich schreckliches Szenario entworfen, gruselig, abstoßend und leider auch nach wir vor aktuell. Man ist sofort gefangen im Dickicht der Ermittlungen, sieht selten eine brauchbare Spur und hängt, genau wie das Polizeiteam, in der Luft. Die Autorin hat den Fall sehr gut konstruiert, schreibt spannend und sehr dicht, allerdings überwiegen die persönlichen Probleme der Kommissarin oft so sehr, dass sich daraus sogar Versäumnisse bei den Recherchen ergeben. Einerseits sehr menschlich, andererseits aber irgendwie unbefriedigend. So wehrhaft sie im Beruf ist, so sehr versagt sie privat. Die besondere Situation ist sicherlich sogar verständlich, aber für mich ist das leider etwas zu „privat-lastig“. Ich habe sehr gerne Anteil am Leben der Protagonisten, in diesem Fall konnte es mich leider nicht überzeugen.

Kaja Sesterhenn liest eindringlich und flüssig, ihrer Interpretation ist es zu verdanken, dass man stets ausreichend Spannung empfindet!

Ich bin hin- und hergerissen und kann mir vorstellen, dass es auch begeisterte Hörer gibt! Für mich war die etwas labile Ermittlerin leider nicht so zufriedenstellend.