Rezension

Wichtige und gute Aussage

Zur Hölle mit Bridget - Paige Harbison

Darkiss - Zur Hölle mit Bridget
von Paige Harbison

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
So ziemlich an jeder Schule gibt es jemanden, der über alle regiert, der entscheidet wer wann was darf oder nicht, dem die Mitschüler die Taschen hinterhertragen usw. So jemand ist Bridget Duke.
Aber sie lässt nicht nur ihre Mitschüler nach ihrer Pfeife tanzen, nein auch der andere oder andere Lehrer und ihre Stiefmutter haben schwer unter ihr zu leiden.
Dann kommt eines Tages eine Neue an die Schule. Anna Judge. Diese Anna ist anders, sie erkennt Bridgets Macht einfach nicht an, scheint sie nicht einmal zu sehen. Und sie wird von Tag zu Tag beliebter bei Schülern und Lehrern. Mit der gleichen Geschwindigkeit mit der Annas Beliebtheit steigt, fällt Bridgets Machtposition in sich zusammen.
Als Bridget dann einen schweren Autounfall hat, kommt sie in einer Art Gerichtsraum zu sich und sieht sich Anna gegenüber. Anna führt ihr ihre schlimmsten Verhaltensweisen und deren Folgen vor Augen und Bridget bekommt die Chance noch einmal zurück zu gehen und einiges wieder geradezubiegen.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich sehr zweigeteilt zurückgelassen und ich musste erst mal ein paar Tage nach dem Lesen verstreichen lassen, bevor ich mir eine Meinung dazu bilden konnte.
Es handelt sich ja um ein Jugendbuch und das Thema, das hier behandelt wird, ist sehr real und kann gar nicht oft genug thematisiert werden.
Der Schreibstil ist gut und lässt sich locker lesen, die Sprache passt zu einem Jugendbuch. Was ich richtig genial finde ist die Namenswahl. Bridget Duke und Anna Judge. Duke ist das englische Wort für Herzog und Judge für Richter. Passender geht es wohl kaum noch.
Es geht los mit einem Prolog, der die Minuten und Gedanken von Bridget ein paar Minuten vor dem Unfall schildert. Zu diesem Zeitpunkt war Bridget bereits vom Thron gekippt. Wenn ich diesen Prolog jetzt noch einmal lese – nachdem ich den Rest des Buches kenne, bekommt er eine viel tiefere Bedeutung.
Danach geht es zum eigentlichen Inhalt und hier kann der Leser an Bridgets Leben teilhaben und bekommt aus erster Hand (aus der Ich-Perspektive von Bridget) mit wie sie mit ihren Mitmenschen umgeht. Dieser Teil geht bis etwas über die Hälfte des Buches hinaus und für mich war das einfach zu viel. Sicher Bridget soll und kann keine sympathische Protagonistin sein, aber mir ging sie mit der Zeit einfach furchtbar auf die Nerven und ich habe das Buch öfter aus der Hand gelegt als üblich. Außerdem konnte ich auch nicht verstehen, warum sich wirklich ausnahmslos alle, inklusive dem Schulrektor, so dermaßen von ihr auf der Nase herumtanzen ließen. Im Nachhinein denke ich, das könnte aber auch daran liegen, dass ich das Zielgruppenalter schon recht lange überschritten habe.
Im letzten Teil hat Anna dann auf eine interessante Art und Weise Bridget ihr Leben und Handeln, inklusive der daraus resultierenden Folgen vor Augen geführt. Dieser Teil hat mir deutlich besser gefallen, obwohl hier auch einige Szenen aus dem ersten Teil wiederholt wurden – dann jedoch aus einer anderen Perspektive.
Der Schluss war dann ein wenig überraschend und auch ein bisschen kurz. Mir sind da noch so ein bis zwei Fragen offengeblieben.

Mein Fazit:
Ein Jugendbuch mit einer wichtigen und guten Aussage. Für mich persönlich aber kein Buch für entspannten Lesegenuss. Ich hätte mir den ersten Teil kürzer und dafür den zweiten etwas länger gewünscht.