Rezension

Wenn die Geister flüstern

Das Mädchen auf der anderen Seite - Achim Freudenberg

Das Mädchen auf der anderen Seite
von Achim Freudenberg

Titel und Leseprobe haben mir gefallen. Daher habe ich das Buch gekauft. Es ist, objektiv betrachtet, ein Thriller wie aus dem Lehrbuch. Der Leser erhält ein heftiges Wechselbad der Gefühle.

„Die Toten nehmen mit uns Kontakt auf, um etwas, was sie zu Lebzeiten nicht geschafft haben, nun mit unserer Hilfe zu beenden beziehungsweise zu korrigieren.“ (S. 136) Dieses Zitat beschreibt die Quintessenz dieses Thrillers sehr gut.

Den Leser erwarten Momente des Ekels, der Spannung, des Kopfschüttelns, aber auch dezenten Humors, die dem Leser die notwendigen Verschnaufpausen gönnen. Es gibt enorm grausame Szenen, wie man sie aus anderen Thrillern kennt. Das gefällt mir. Das gehört zum Genre.

Zudem erwarten den Leser zwei Überraschungen. So geht Thriller.

Daher bin ich sicher, wem das Parapsychologische gefällt, der wird von der einen Wendung begeistert sein. Subjektiv habe ich sie nicht gemocht.

Die zweite ist realistisch und ein gezielter Schlag auf den Solarplexus des Lesers. Knock-out. Wow! Mir gefällt, wie Achim Freudenberg den Leser erst langsam, dann immer schneller auf diesen Schlag vorbereitet, ohne ihn dagegen zu wappnen. Thriller 1A.

Aus diesem Grund habe ich nur einen einzigen Kritikpunkt: Die Protagonistin Eva ist nicht echt Frau, sie erinnert Stellenweise an einen Mann in Frauenkleidern. Das liegt m.E. daran, dass Achim Freudenberg noch nicht vollständig zur Erzählstimme als Frau gefunden hat.