Rezension

Vorhersehbar und nicht so gut wie erwartet

All das Ungesagte zwischen uns
von Colleen Hoover

Bewertet mit 3.5 Sternen

„Ich mochte meine Schneekugeln, weil ich fand, dass sie ein perfektes Abbild des Lebens waren. Manchmal ist es, als würde jemand nach der Welt greifen und sie kräftig durcheinander schütteln - aus sämtlichen Richtungen fliegen die Fetzen -, aber wenn man lang genug abwartet, beruhigt sich alles wieder.“

Nach einem schweren Schicksalsschlag wird die Mutter-Tochter-Beziehung von Morgan und Clara auf eine harte Probe gestellt. Es fällt ihnen beiden sehr schwer mit der Situation umzugehen und offen miteinander zu sprechen. Es geht um unterdrückte Gefühle, Schuldzuweisungen und Liebe.

Das Buch ist sehr emotional, genau wie man es von Colleen Hoover gewohnt ist. Allerdings hält die Handlung wenige Überraschungen bereit. Die meisten Dinge konnte ich schon vorausahnen. Am Ende sind für mich als neugierige Leserin noch einige Fragen offen geblieben.

Die Kapitel sind abwechselnd aus Morgans und Claras Sicht geschrieben.

Claras Kapitel sind sehr „jugendlich“. Unter anderem geht es um ihre erste Beziehung zu einem Jungen. Oft konnte ich mich nicht in sie hineinversetzen und ihr Handeln nicht nachvollziehen. Sie benimmt sich oft egoistisch und kindisch, will aber als erwachsen wahrgenommen werden.

Morgan mochte ich mehr. Sie ist zwar mit der Situation überfordert, sieht das aber auch ein und versucht sich zu bessern. Clara ist das Wichtigste für sie und deswegen tut Morgan alles um sie zu schützen. Manchmal konnte ich auch ihre Entscheidungen nicht nachvollziehen.

Wunderbar anschaulich und einfühlsam schildert Colleen Hoover das Verhältnis zwischen Mutter und Tochter. Ihr Schreibstil ist wie immer toll zu lesen. Leider haben sich in die Übersetzung einige Fehler geschlichen, die mich sehr aus dem Lesefluss gerissen haben.

Insgesamt war das Buch nicht so gut, wie ich es mir gewünscht habe. Trotzdem hat es mir einige schöne Lesestunden bereitet.

3.5 von 5 Sternen