Rezension

Vielversprechender Reihenauftakt

Die Diebin - Torsten Fink

Die Diebin
von Torsten Fink

Bewertet mit 4.5 Sternen

Maru ist eine Sklavin. Auf sie wartet der Dienst in einer Palastküche oder auf den Feldern vor der Stadt. Bis sie vom skrupellosen Tasil gekauft wird - der Maru als Figur in seinem gefährlichen Spiel um Reichtum und Macht missbraucht.
Und auch der uralte Daimon Utukku entwickelt Interesse an der jungen Frau und bietet ihr seine Hilfe an - doch die hat ihren Preis...

Das Buch ist für mich sehr ungewohnt zu lesen gewesen - es hat keinen klassischen Spannungsbogen mit anschließendem Showdown, statt dessen hatte ich eher das Gefühl, dass es relativ fließend in Band 2 übergeht. Dennoch passiert sehr viel und es ist spannend und interessant zu lesen.
Torsten Fink geht hier weg vom für Fantasysettings klassischen europäischen Mittelalter und schafft eine Welt, die ich geografisch ca. um die Sahara herum ansiedeln würde - der Hauptschauplatz von Band 1 spielt überwiegend in einer Wüstenstadt, deren Kultur mir ebenfalls sehr orientalisch-nordafrikanisch angehaucht zu sein schien.
Die Welt an sich fand ich stimmig und ich mochte auch, wie man hier ganz unaufgeregt Weltendetails durch die Augen der jungen Protagonistin Maru erfährt. Klar, "Sense of Wonder" als Expositionsmittel ist eine klassische Trope, aber ich kriege nie genug davon, einer Romanfigur dabei zuzusehen, wie sie voller Staunen, Neugier und Enthusiasmus zusammen mit mir in eine erstaunliche Welt eintaucht :).

Als actionreich würde ich konkret diesen Band nicht bezeichnen - aber wer gut aufpasst, kriegt mit, wie viele Intrigen hier gesponnen werden und wie viele Kleinigkeiten zwischen den Zeilen versteckt sind.
Leseempfehlung für alle, die bei ihren Fantasybüchern nicht auf die klassische Kombo aus Mittelalter und Heldenreise stehen und frischen Wind in ihre Regale bringen wollen.