Rezension

Viel Potenzial verschenkt

Der Feuerstein - Rae Carson

Der Feuerstein
von Rae Carson

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Elisa ist nicht gerade das, was man sich unter einer Prinzessin vorstellt: sie ist übergewichtig, ungeschickt und unsicher. Und doch ist sie zu etwas Großem ausersehen, denn sie wurde von Gott mit dem Feuerstein gezeichnet. Es wird nur ein Mensch in 100 Jahren mit diesem Mal gezeichnet und immer steht ihnen eine große Aufgabe bevor - wenn die Auserwählten lange genug leben um sie zu erfüllen.

Meinung: "Der Feuerstein" ist der Debütroman von Rae Carson und bildet den Auftakt der Reihe Fire & Thorns.
Ich-Erzählerin und Hauptprotagonistin ist Prinzessin Elisa. Im ersten Drittel des Buches konnte ich mich so gar nicht mit ihr anfreunden. Es fehlt ihr an Selbstbewusstsein, sie ist weinerlich und beklagt sich ständig über etwas - meistens über etwas, das sie selbst herbei geführt hat. Sie wird nicht ernst genommen, bevormundet, nicht ausreichend informiert... tut aber absolut nichts dagegen.
Auf etwa 50 Seiten Ritt durch die Wüste macht sie eine derart drastische Veränderung durch, dass man sie hinterher kaum wiedererkennt. Ich bin ja immer für eine Entwicklung der Protagonisten, aber in diesem Fall ging mir wirklich alles zu überstürzt und war mir zu unglaubwürdig.
Nebenfiguren gab es ziemlich viele und sie waren alle sehr gut ausgearbeitet und viele sind einem wirklich ans Herz gewachsen, aber irgendwie hatte ich das Gefühl, dass die Autorin sie für ziemlich entbehrlich hält. Ständig wird jemand auf dem Abstellgleis geparkt oder muss gleich ganz über die Klinge springen.
Die Story an sich ist gut gelungen und streckenweise wirklich spannend. Ab und zu hatte ich den Eindruck, dass manche Geschehnisse etwas mehr Aufmerksamkeit vertragen hätten, aber es wird nie langweilig.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr schön und zieht den Leser zügig durch die Geschichte.

Fazit: Da mich Elisa am Anfang massiv genervt hat, konnte es der Rest der Geschichte für mich leider nicht mehr rumreißen, was ich sehr schade finde, denn das Buch hätte unheimlich viel Potenzial gehabt. Trotzdem 3 Sterne, weil ich mich nie zum weiterlesen zwingen musste.