Rezension

Ungewöhnliche Autobiografie: Samuel Meffire

Ich, ein Sachse -

Ich, ein Sachse
von Samuel Meffire

Bewertet mit 4 Sternen

Lebenslauf wie eine Achterbahn, gespickt mit Leid durch Vorurteile, Fremdenfeindlichkeit & Rassismus - und dem Weg zurück

Das im Verlag "Ullstein extra" erschienene, von Samuel Meffire unter Mitwirkung von Lothar Kittstein geschriebene  Sachbuch (Autobiografie) "Ich, ein Sachse - Mein deutsch-deutsches Leben" lässt einen erschüttert zurück.
Das Leben Samuel Meffires gleicht einer Achterbahn. In diesem Buch erzählt er seinen beiden 5 und 10 Jahre alten Töchtern Una und Feli seine Geschichte.
Es beginnt Mitte Juli 2021, als seine Frau eine Freundin im Umland besucht und ihn zum "Schäfchenhüten" verdonnert hat.
Wir erfahren, dass sein eigener Vater - dieser hieß ebenfalls Samuel, weil das eine Familientradition ist -  aus Kamerun nach Leipzig kam, wo er Christine, seine zukünftige Frau kennen lernte. 
Als der Verfasser am 11. Juli 1970 in Zwenkau geboren wurde, kam sein Vater aus "bisher noch nicht abschließend geklärten Gründen" ums Leben. Er selbst wurde zum ersten afrodeutschen Polizisten, geriet dann auf die "schiefe Bahn", kam für 7 Jahre ins Gefängnis und fand den Weg zurück in die Legalität.
Ganz abgesehen von diesem ungewöhnlichen Lebenslauf besticht das Buch durch die eindringliche Schilderung verschiedener uralten und immer wieder aktuellen Auswirkungen von Vorurteilen, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.
Auch die interessanten geschichtlichen "Ausflüge" beispielsweise in die Kolonialzeit verdienen eine Erwähnung.