Rezension

Unausgesprochene Wahrheiten

Nur ein paar Nächte -

Nur ein paar Nächte
von Fabian Neidhardt

Inhalt:

Ben zieht seine Tochter Mia, 12 Jahre alt, alleine groß. Mia versucht, Kontakt zu ihrer Mutter Orna herzustellen, die sie nie getroffen hat und über die Ben nie spricht. Eines Tages steht auch Bens Vater vor der Tür, weil seine Frau Milena ihn rausgeworfen hat. Der Grund: er hat sie betrogen. Es kommen viele Fragen auf, die die Fassade von Bens Familie bröckeln lassen. Und Geheimnisse und unausgesprochene Wahrheiten werden nacheinander gelüftet.

Meinung:

Der Aufbau des Romans gefällt mir sehr gut. Vergangenheit und Gegenwart wechseln sich immer ab und ergänzen sich gegenseitig. Durch die Rückblenden erfährt man, warum die Figuren und ihre Beziehungen sich so entwickelt haben, wie sie jetzt in der Gegenwart sind, und wie Orna und Ben sich kennengelernt haben.

Zu Beginn konnte ich keine Nähe zu den Figuren aufbauen, was im Verlauf des Romans besser wurde. Mir waren einige Figuren sympathisch und andere wiederum nicht. Der Spannungsaufbau ist sehr gelungen sodass es zum Ende hin platzt und alle unausgesprochenen Dinge gesagt werden. Als Leser erfährt man dabei viele Dinge, die man zuvor noch nicht gewusst hat und die vieles klarer machen.

Es werden verschiedene Themen angesprochen, die ich aber an dieser Stelle nicht alle nennen will, um nicht zu spoilern. Was mir aber besonders gut gefallen hat, ist, dass thematisiert wird, welche Rolle der Vater und die Mutter für das Kind spielen und wie unterschiedlich die Beziehung des Kindes zu beiden Elternteilen sein kann. Generell wird das Konstrukt Familie sehr vielseitig beleuchtet.

Fazit:

Das Buch behandelt relevante und schwierige Themen, die die Fassaden einer Familie bröckeln lassen können. Es wird sehr viel Spannung aufgebaut und das Ende passt sehr gut zu der Geschichte! Die vielen Perspektivwechsel könnten den Lesefluss jedoch leicht stören.