Rezension

Traumata und Wurzeln

Das perfekte Grau -

Das perfekte Grau
von Salih Jamal

Bewertet mit 5 Sternen

Salih Jamal habe ich schon mit „Orpheus“ kennenlernen dürfen und damals hatte mich dieser Autor immens begeistern können. Die Sprache des Autors hat mich bei "Orpheus" so mitgenommen, mitgerissen und absolut begeistert. Auch der Aufbau, diese Verbindung von Sprache und Musik empfand ich einzigartig. Dann hörte ich, dass Salih Jamal ein neues Buch herausbringt. Ich habe mich unheimlich gefreut und gleichzeitig auch etwas Angst gehabt. Denn schafft dieser Autor mich wieder so zu begeistern. Oder wankt der von mir errichtete Thron? Denn das gleiche Niveau von „Orpheus“ zu erreichen, ist unheimlich schwer und kann durchaus auch nicht funktionieren. Nun denn, das Buch wartete einige Zeit bei mir zu Hause auf seine Zeit. Und irgendwann kam diese und ich kann sagen:
auch mit "Das perfekte Grau" schafft es Salih Jamal mich zu begeistern. Anders diesmal, etwas tiefer und weniger reißerisch. aber definitiv bin ich begeistert. Denn diese intensive und poetische Sprache schafft das fast sofort. Und thematisch schafft es Salih natürlich auch mich wieder zu begeistern. Diesmal geht es um Freundschaft und um Wurzeln und um Traumata, es geht um Wege aus dem eigenen Horror, es geht ums Suchen und ums Finden, es geht um das Leben, dieses so wunderschöne Leben, unser Sein, Hier und Jetzt. Dieses Buch ist traurig und schön, es berührt und es zeigt Ressourcen auf. Ressourcen, die wir alle haben. Man muss sie nur finden und Salih Jamal bietet in seinem Buch "Das perfekte Grau" Wege. Wege, die mich begeistert haben! Und Wege, die viele erreichen sollen! Deswegen wünsche ich diesem Buch viele Leser. Denn die in „Das perfekte Grau“ enthaltene Botschaft ist jetzt nicht so die besonders neue und/oder besonders ungewöhnliche Kunde. Aber manchmal verstecken sich manche Dinge vor den Suchenden, und um zu Findenden zu werden, muss man einiges zurechtrücken, Lasten stemmen, Gebirge fallen lassen. Und dies tut Salih in seinem neuen Buch. Besonders das etwas offen gelassene Ende ist richtig gut gelungen. Aber eigentlich finde ich es gar nicht so offengelassen. Jeder Leser darf ja wahrnehmen was sie/er möchte.