Rezension

Toller Lesespaß!

Ruf der verlorenen Seelen - Kimberly Derting

Ruf der verlorenen Seelen
von Kimberly Derting

Bewertet mit 5 Sternen

Endlich ist die langersehnte Fortsetzung da!
Nachdem ich bereits vor einem Jahr in den höchsten Tönen vom ersten Band “Das Echo der Toten” geschwärmt habe, konnte ich die Fortsetzung “Ruf der verlorenen Seelen” kaum noch erwarten und hatte es schon Monate vorher vorbestellt. Jetzt, wo es endlich erschienen ist, musste ich es natürlich sofort verschlingen – und ich bin wieder einmal sehr begeistert.

Kimberly Derting hat bei der Fortsetzung von “Bodyfinder” alles richtig gemacht. Die Handlung ist noch spannender, die Charaktere haben sich weiterentwickelt und der Schreibstil hat sich auch noch einmal deutlich verbessert. Die Handlung wird dieses Mal noch düsterer und stellenweise unvorhersehbarer beschrieben. Zwar habe ich sehr schnell gewusst, wer sich hinter den anonymen Anrufen versteckt hat, aber dennoch konnte mich die Weiterführung der Aktionen von sich überzeugen. Gut gelungen ist hierbei auch die Kapitelaufteilung. Die Autorin hat bewusst an jedes Kapitelende einen Cliffhanger gesetzt, dass man gar nicht in Versuchung kommt, das Buch aus den Händen zu legen.

Mit der ehemaligen FBI Agentin Sara Priest, ihrem Schützling Rafe und den Geschwistern Mike und Megan Russo kommen neue Charaktere ins Spiel. Zwar konnten diese mich noch nicht alle von sich überzeugen, aber einige davon, vor allem Sara und Rafe fand ich besonders interessant. Das Hauptaugenmerk liegt aber weiterhin bei Violet und Jay. Während Violet durch ihre Gabe eine schwere Zeit durchmacht und sich nicht entscheiden kann, ob diese eher Segen oder Fluch bedeutet und sich niemanden anvertrauen möchte, blüht Jay in seiner neuen Rolle als ihr fester Freund auf. Er wirkt viel erwachsener und reifer als im ersten Band und übernimmt für Violet oftmals die Verantwortung und macht ihr immer wieder klar, dass sich trotz der neuen Umstände niemals etwas für sie ändern wird. Aber auch Violet macht trotz so mancher melancholischer Stimmung einen großen Sprung nach vorne. Sie wirkt abgeklärter, reifer und versucht vieles alleine zu bewältigen.

Ein bisschen enttäuscht bin ich hier allerdings von dem Cover. Hier hätte ich mir gewünscht, dass man das Originalcover übernommen hätte, da dies besser zu seinem Vorgänger gepasst hätte. So passen beide Bücher optisch absolut nicht nebeneinander. Gut gelungen ist dagegen die Kurzbeschreibung, die es wieder einmal geschafft hat, dass ich das Buch kaum erwarten konnte.

Insgesamt konnte mich “Ruf der verlorenen Seelen” mit einer düsteren Stimmung, authentischen und sympathischen Protagonisten und einer guten Handlung von sich überzeugen. Wer die Bodyfinder Reihe nicht kennt, hat eindeutig etwas wunderbares verpasst. Der dritte Band “The Last Echo” erscheint in diesem Monat noch in den USA. Ob dieser auch ins Deutsche übersetzt wird, steht leider noch in den Sternen, da sich der Verlag aktuell noch nicht entschieden hat, ob die Reihe fortgesetzt werden soll. Mein Wunsch: Unbedingt übersetzen!