Rezension

Toller Einstieg, mutiges Thema

Du. Wirst. Vergessen - Suzanne Young

Du. Wirst. Vergessen
von Suzanne Young

Inhalt
"WENN DU WEINST, BIST DU VERLOREN ...

Nur das Programm kann der Selbstmord-Epidemie unter Jugendlichen noch Einhalt gebieten. Für besorgte Eltern bedeutet es Hoffnung, für die Jugendlichen das Ende. Denn jeder, der zurückkehrt, ist ohne Erinnerung – und ohne Emotionen.
Niemals würde die junge Sloane es wagen, öffentlich Gefühle zu zeigen. Nur bei ihrem Freund James kann sie sie selbst sein. Seine Liebe ist ihre einzige Stütze in einer gefühlskalten Welt. Aber dann bricht James plötzlich zusammen! Als das Programm ihn holt, weiß Sloane, dass nichts mehr so sein wird, wie es war. Sie muss um James‘ Liebe kämpfen – und um ihrer beider Erinnerungen … "

Wirkung
Das Cover ist wirklich sehr schön gestaltet. Der Titel ist geprägt, genauso wie das mittlere Bild. Wenn ich das Buch so in einer Buchhandlung gesehen hätte, hätte ich es mir bestimmt näher angeschaut, weil ich finde, dass es total interessant aussieht. Der Klappentext ist auch richtig gut. Er verrät zwar schon einen Teil, jedoch nur so viel, dass man Neugierig wird und mehr erfahren möchte. Nachdem ich den Klappentext gelesen hatte war mir klar, dass ich dieses Buch lesen will.

Meine Meinung
Die Idee, dass Selbstmord eine ansteckende Krankheit ist finde ich wirklich gut. Mir kam es jedoch so vor, als habe das die Gesellschaft in diesem Fall nur gesagt, weil sich zu viele Jugendliche das Leben genommen haben oder es versucht haben. Andererseits denke ich, dass sich dadurch noch mehr Jugendliche umgebracht haben, beziehungsweise noch mehr Jugendliche dadurch einen Grund mehr hatten. Wenn ich zum Beispiel wüsste, dass meine beste Freundin oder mein Freund jetzt weggebracht werden und sie sich danach nicht mehr an mich und unsere gemeinsame Zeit erinnern können, kann ich mir gut vorstellen, dass man Depressionen bekommt. Genauso wenig würde ich wollen, dass man mir meine Erinnerungen wegnimmt und ich noch einmal bei 0 anfangen muss. Leider erfährt man nicht, wie es zu dieser Epidemie kam, was ich sehr schade finde, denn ich hätte wirklich sehr gerne mehr über den Verlauf und die Herkunft von dieser "Krankheit" erfahren. Ich finde es wirklich gut, dass das Buch in drei Teile gegliedert ist, denn so liest sich das Buch viel schneller, denn man wartet gespannt auf den nächsten Teil um herauszufinden, was dann passiert. Fast schon wie bei einer Buchreihe, nur das man die Fortsetzung eben schon hat. Jedoch gab es im zweiten Teil oft Wiederholungen, was daran lag, dass es im Programm einfach so abläuft, ich hätte mir aber trotzdem mehr Action gewünscht. Die Charaktere waren alle auf ihre eigene weise besonders. Sloane fand ich wirklich sehr sympatisch, obwohl ich mich nicht so gut in sie hineinversetzen konnte. Das liegt vermutlich daran, dass ich einfach eine andere Denkweise habe, aber dafür konnte ich mit ihr mitfühlen, denn ihre Gefühle und Emotionen sind sehr glaubhaft ausgedrückt worden. Am Anfang der Geschichte ist eigentlich nicht wirklich viel passiert, man erfährt nur die aktuelle Lage in der sich die Jugendlichen befinden und wie das ganze abläuft. Wirklich spannend wird es erst nach ca. 100 Seiten, aber ab da ist es dann auch bis zum Schluss durchgehend spannend, bis auf ein paar kleinen Durchhängern in Teil 2, die man aber sehr schnell überbrücken kann, weil man einfach wissen will wie diese Geschichte ausgeht. Es gab einige Rückblicke, in denen man erfahren konnte, wie Sloane und James sich näher gekommen sind. Am Anfang fand ich Ihre Beziehung noch sehr kindlich und hab sie als „nichts ernstes“ abgestempelt. Jedoch änderte sich dies nach dem Tod von Sloanes Bruder, der auch James bester Freund war. Das hat sie meiner Meinung nach noch viel enger zusammengeschweißt. Ein bisschen hat mich am Anfang die Tatsache gestört, dass es wieder einmal eine Geschichte mit einer Dreiecksbeziehung ist, jedoch konnte man das in diesem Buch sehr gut verkraften, da es nicht wie sonst diesen Zwiespalt gab, „Liebe ich Nummer 1 oder doch Nummer 2 mehr?“.

Fazit
Am besten hat mir der Einstieg gefallen, denn es geht sofort los, ohne eine große Einleitung. Vor allem aber finde ich es von der Autorin sehr mutig, dass sie so ein schwieriges Thema für ihre Geschichte ausgesucht hat und die Gefühle trotzdem richtig gut rübergebracht hat. Schade finde ich, dass es den zweiten Band noch nicht gibt, denn ich will unbedingt wissen wie es weiter geht. Das einzig negative an diesem Buch ist, dass James meiner Meinung nach eine viel zu kleine Rolle in dieser Geschichte bekommen hat. Man hat zwar einiges von ihm erfahren, aber ich hätte gerne auch etwas aus seiner Sicht gelesen, um ihn besser verstehen zu können. Deswegen gebe ich dem Buch 4 von 5 Sterne und hoffe, dass es im nächsten Teil mehr von James zu erfahren gibt und es genauso spannend wie in diesem Buch bleibt, oder noch besser.