Rezension

Tannie Marias erster Fall

Tannie Marias Rezepte für Liebe und Mord - Sally Andrew

Tannie Marias Rezepte für Liebe und Mord
von Sally Andrew

Bewertet mit 5 Sternen

Liebe, Mord und die Kunst des guten Kochens in Afrika, gewürzt mit Spannung und Humor - ein gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe

Achtung: bezieht sich auf die Hardcover-Version:

Cover und Aufmachung:
Das Cover lässt einen nicht direkt an Krimi denken, aber die halbe Silhouette einer Frau kombiniert mit den farbigen Blättern erinnert vom Stil sehr an Afrika und stimmt somit schön auf das Ambiente ein.
Das Buch ist ein Hardcover mit Schutzumschlag und wirkt sehr hochwertig, mit Lesebändchen wäre es perfekt.

Inhalt:
Die etwas rundliche, liebenswerte Witwe Maria lebt auf einer kleinen Farm in Klein-Karoo/Afrika. Ihren Lebensunterhalt verdient sie sich mit dem Verfassen von Rezepten für Ihre Zeitschriftenkolumne. Als diese wegfallen und in eine Ratgeberkolumne umgewandelt werden soll, kombiniert sie dies unter dem Motto "Tannie Marias Liebes- und Kochrezepte". Ihre Tipps sind beliebt, doch als plötzlich eine ihrer Rat suchenden Leserinnen ermordet wird, mischt sie sich kurzerhand in die Ermittlungen ein. Dabei gerät sie nicht nur von einem Abenteuer ins nächste, sondern gerät schließlich auch noch in Lebensgefahr.

Mein Eindruck:
Der Einstieg ins Buch ist noch recht gemütlich, man lernt die Protagonistin und ihr näheres Umfeld kennen, wobei die Landschaftsbeschreibungen so fantastisch gelingen, dass man sich direkt in Afrika wähnt. Unterstützt wird dieser Eindruck durch die Verwendung vieler Afrikaans-Ausdrücke in den Dialogen. Am Anfang waren mir diese etwas zu viel, da sie weder als Fußnote, noch am Ende erläutert werden und man nicht alle aus dem Kontext heraus erschließen kann. Doch nach den ersten 20-30 Seiten ist man komplett in der Geschichte und in den Ausdrücken drin, sodass diese nicht mehr den Lesefluss hemmen. Im ersten Teil bekommt man gleich den Eindruck, wie wichtig das Essen in Tannie Marias Leben ist. Im Prinzip ist Essen ihre Antwort auf alles und sie denkt ständig daran und welche neuen Rezepte sie ausprobieren kann. Man sollte das Buch nicht mit leerem Magen lesen!
Doch nach diesem gemütlichen Einstieg passiert dann der Mord und von da an ist es so spannend, dass man das Buch kaum weglegen kann.

Die Autorin versteht es, den Leser bei der Stange zu halten: Auf den ersten Blick scheint alles einfach und offensichtlich, doch nach und nach wird der Fall verzwickter, es werden immer wieder neue Spuren gelegt, neue Verdächtige tauchen auf und die Auflösung des Falles kam für mich dann glaubwürdig, aber sehr überraschend daher. Neben der Krimihandlung spielt das Thema Essen und Liebe auch eine große Rolle. Zum einen natürlich in Form von Tannie Marias Kolumne, bei denen Ihre Rezepte passend zu den Liebesratschlägen ein rundes Gesamtbild ergeben, aber auch in Tannie Marias Leben und das ihrer Freunde schleicht sich nach und nach die Liebe ein. Dies alles wird gewürzt von einer unterschwelligen, süß-humorigen Note, ich musste an vielen Stellen schmunzeln.
Neben all dem werden auch geschichtliche und politische Themen des Landes mit in die Handlung eingewoben, sodass das Geschehen noch authentischer erscheint.
Mein Highlight ist die Rezeptsammlung am Ende des Buches, mit deren Hilfe man Tannie Marias beste Rezepte nachkochen kann. Man sollte jedoch nicht auf Diät sein, denn die Rezepte versprechen sehr lecker, aber auch sehr kalorienreich zu sein!
Dieser Roman soll der Auftakt einer neuen Krimireihe sein und hat mir Lust auf mehr Tannie Maria gemacht. Ich hoffe allerdings, dass die Autorin nicht alle ihre guten Einfälle bereits hier verpulvert hat, denn eine Steigerung des Ganzen kann ich mir derzeit schwer vorstellen, aber ich lasse mich gerne überraschen!

Fazit:
Liebe, Mord und die Kunst des guten Kochens in Afrika, gewürzt mit Spannung und Humor - ein gelungener Auftakt einer neuen Krimi-Reihe