Rezension

Super Anfang, aber leider fällt der Rest dagegen ab

Erebos 2 - Ursula Poznanski

Erebos 2
von Ursula Poznanski

Bewertet mit 3 Sternen

Achtung: Fortsetzung eines anderen Buches!

 

Nick dachte, er hätte Erebos für immer hinter sich gelassen. Doch plötzlich taucht das Spiel als App auf seinem Handy und seinem Computer auf. Und das Spiel hat sich weiterentwickelt. Es kontrolliert absolut alles, was mit Technik oder Internet zu tun hat. Entweder Nick hält sich an die Regeln und spielt, oder er bekommt ganz reale Konsequenzen zu spüren, schlimmer als damals in der Schulzeit. Erebos ist noch gefährlicher geworden.

 

Derek entdeckt auch plötzlich auf seinen Geräten die Erebos App. Doch er kennt das Spiel noch nicht, er ist Schüler. Er gerät schnell in den Sog des Spiels, immerhin kann es Wünsche erfüllen, aber auch er erkennt bald, dass Erebos immer einen Preis verlangt.

 

 

Das Buch ist abwechselnd aus der Sicht von Nick und Derek geschrieben. Ich muss ehrlich sagen, dass es mich von Anfang an mehr gepackt hat als der erste Band. Das lag vor allem daran, dass Erebos im echten Leben der Charaktere präsenter und übergriffiger war, als zu Beginn von Band 1. So nimmt das Spiel über 1000 Fotos von Nick als Geisel, der als Fotograf arbeitet. Es bleibt ihm keine Wahl als zu spielen. 

Auch auf den ersten Verletzten im realen Leben müssen wir nicht lange warten, Erebos ist immer sehr schnell mit Bestrafungen. 

Was aber gruseliger ist als in Band 1 ist, dass Erebos überall zu sein scheint. Auf jedem technischen Gerät, es hört alles, sieht alles und kann jedes Gerät steuern. Es schafft sogar Emails über den privaten Email-Account zu versenden und die Stimme der jeweiligen Person zu imitieren und so Telefonanrufe zu tätigen. Wie geht das?

 

Nick will nur eins: raus aus Erebos, aber das Spiel lässt ihn nicht. Die Konsequenzen sind dieses Mal gefühlt noch härter, als in Band 1. Das liegt vor allem daran, dass in der Erwachsenenwelt einfach noch mehr auf dem Spiel steht als in der Schule.

 

Leider ist es für mich auch dieses Mal schwer der Story im Spiel zu folgen. Ich finde die Machenschaften von Erebos in der realen Welt viel gruseliger. 

 

Allerdings hat es mich nicht richtig gepackt. Ich fand es interessanter als Band 1, einfach durch das noch stärkere Gefühl der allgegenwärtigen Überwachung und Bedrohung, aber die Handlung an sich und die Auflösung wirkten auf mich sehr konstruiert. Außerdem fehlt mir die Enthüllung der anderen Mitspieler und „Übeltäter“, wie in Band 1. Ich fand es da so interessant zu erfahren, wer wozu fähig und bereit war. Hier erfährt man zwar wer hinter Erebos 2 steckt und warum, aber das war‘s auch schon.

 

 

Fazit: Für mich ist das empfinden dieses Buches umgekehrt im Vergleich zu Band 1. Während ich bei dem vor allem das Ende und die Auflösung toll fand, empfand ich sie hier als ziemlich weit hergeholt und nicht wirklich spannend. Dafür gefiel mir der Anfang viel besser und der Mittelteil hat sich zwar gezogen, aber nicht so schlimm, wie beim ersten Buch. Dennoch tat ich mich bei den Spielsequenzen wieder schwer und es hat mich, wie auch schon der erste Band nicht richtig gepackt. 

 

Von mir bekommt Band 2, ebenso wie Band 1, ganz knappe 3 Sterne. Wäre der Anfang nicht so gut gewesen, wäre die Bewertung schlechter ausgefallen.