stimmige Atmosphäre, guter Plot
Bewertet mit 4 Sternen
Karten zum legendären Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker zu ergattern, ist etwas ganz Besonderes. Sarah Pauli, Kolumnistin beim Wiener Boten und ihr Freund David, zufällig auch ihr Chef freuen sich auf das Konzert. Genau wie das Ehepaar Kreuzwieser, unauffällige, gutsitutierte Wiener Bürger, denen offensichtlich Fortuna bei der Auslosung hold war.
Oder doch nicht, denn als nach dem Konzert die Besucher ins Freie strömen, wird auf die Menschen geschossen und die Kreuzwiesers werden tödlich getroffen. Was ist los in Wien um die Jahreswende? Erst vor einigen Tagen explodierte eine Bombe im Sisi Museum in der Hofburg, wobei offensichtlich die Attentäterin selbst ums Leben kam. Sarah Pauli behandelt für einige Zeit ihre Kolumne über Aberglauben zweitrangig und berichtet als Betroffene und Augenzeugin selbst im Wiener Boten. Als sie zufällig in einer Nachbarin der getöteten Kreuzwiesers eine Freundin ausmacht, hat sie auch da gute Möglichkeiten sich unauffällig umzuhören. Viele Spuren führen auf das fast brachliegende Gelände der OWS, ein Spekulationsobjekt auf dem Luxuswohnungen entstehen sollen. Dafür soll der besondere Bau des Otto-Wagner-Spitals geopfert werden. Es gibt Protest, aber wie überall scheinen die Investoren übermächtig. Auch Sarah folgt dieser Spur und trifft dort, wiederum ganz zufällig im Cafe eine Serviererin, die ihr beim Neujahrskonzert auffiel. Da sass die Frau mit einem imaginären Cello vor dem Gebäude und spielte hingebungsvoll.
Die Architektur spielt eine große Rolle in diesem 5. Buch um die Journalistin Sarah Pauli. Beate Maxian gelingt es, die wunderbare Jugendstilarchitektur direkt in die Handlung mit einzuweben. Das Buch macht Lust auf einen Wienbesuch, auch mit der Atmosphäre des kalten winterlichen Wiens.
Es gibt viele, sehr raffiniert gelegte Spuren in diesem Krimi, die die Spannung bis zum Schluss aufrecht halten. Es gibt aber auch sehr viele Zufälle, die die Handlung vorantreiben sollen, die mir nicht immer ganz schlüssig sind. Aber es ist eine schöne spannende und entspannende Lektüre, die nicht nur Sarah Pauli und Wien- Fans gefällt. Für Neulesere: Unbedingt auch die früheren Bände lesen.