Rezension

der fünfte Fall für Sarah Pauli

Tod in der Hofburg - Beate Maxian

Tod in der Hofburg
von Beate Maxian

Bewertet mit 5 Sternen

Die Autorin entführt ihre Leser zum nun mehr fünften Mal in die schöne Bundeshauptstadt Wien.

Inhalt:

Schauplatz Nr. 1/Toilette des Sisi-Museums in der Hofburg:

Annemarie Bartl, eine Goldschmiedin wird durch eine Handgranate, die in ihrer Handtasche versteckt war, getötet.

Schauplatz Nr. 2/Vorplatz des Musikvereinssaal:

Nach dem Neujahrskonzert 2014 wird das Ehepaar Kreuzwieser erschossen. Augenzeugen des Verbrechens: Sarah Pauli mit Lebensgefährten und Chef David.

Sarah Pauli beginnt zu recherchieren. Puzzlesteinchen und Puzzlesteinchen setzt sie akribisch zusammen. Sie tauscht sich mit Chefermittler Martin Stein aus.

Haben die beiden Verbrechen etwas miteinander zu tun? Und wenn, dann was?

Sarah Pauli stößt bei ihren Nachforschungen auf die Cellistin, die am Neujahrstag vor dem Musikvereinssaal ohne Cello „spielte“.

Was spielt diese Frau für eine Rolle?

Oder die Schauspielerin Tina Morstein? Befreundet mit dem ersten Opfer, am Neujahrstag ebenfalls vor Ort und wegen des Presserummels eigentliche Nutznießerin des Ganzen, weil ihre Karriere einen Schub erhält.

Kennt sie den oder die Täter?

Geschickt hat Beate Maxian die aktuelle Diskussion um die Verbauung des Otto-Wagner-Spitals (OWS) eingeflochten. Dieses einzigartige Spitalsgelände mit seinem riesigen Park und seiner Jugendstilpavillons soll durch die Errichtung von hochpreisigen Eigentumswohnungen kommerziell genutzt werden.

Das OWS hat während der Nazizeit als Experimentier- und Euthanasiestätte („Spiegelgrund“) eine traurige Berühmtheit erlangt. Auch die Gedenkstätte an die vielen kindlichen Opfer könnte durch die Bauarbeiten in Mitleidenschaft gezogen werden.

Erzählstil:

Wie immer sind die Handlungsstränge dicht, verzweigen sich, entschwinden manchmal oder verlieren sich beinahe in scheinbar unwesentlichen Details um dann letztendlich doch wieder von Beate Maxian zu einem kompakten Ende zusammengeführt zu werden.

Die Charaktere sind schön ausgestaltet. Gesellschaftsreporterin Conny und ihr Hündchen gefallen mir besonders.

Fazit:

Auch der fünfte Fall für Sarah Pauli ist spannend. Für diejenigen von uns, die die Vorgängerbände alle kennen, ist die Beschreibung der Fetische und des Aberglaubens diesmal ein wenig zu dick aufgetragen.

Der Titel „Tod in der Hofburg“ suggeriert ein längeres Verweilen in diesem imposanten Gebäudekomplex, zumal in einem Teil die Nationalbibliothek, der Bundespräsident und der Kanzleramtsminister beheimatet sind.

Da habe ich einen Konnex in diese Richtung erwartet.

Trotz alledem, gebe ich fünf Sterne und eine Leseempfehlung und freue mich auf ein Wiedersehen mit Sarah Pauli im sechsten Fall.